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„Kompetent Argumentieren mit Evidenzen” – Die Bewertung von Evidenz – eine Weiterentwicklung von QUESTS
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Veröffentlicht: | 20. August 2013 |
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Hintergrund: In vielen akademischen Berufen sollte auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse entschieden und gehandelt werden. Dafür ist die Fähigkeit zur kritischen Bewertung von wissenschaftlicher Evidenz eine zentrale Voraussetzung [1]. Als Vorreiter einer auf wissenschaftlicher Evidenz basierten Praxis gilt die Medizin [2]. In der medizinischen Ausbildungsforschung gibt es im Rahmen der „best evidence medical education“ Ansätze, wissenschaftliche Artikel systematisch zu bewerten.
Diese Fähigkeit gewinnt auch in weiteren Fachgebieten der wissenschaftlichen Ausbildung zunehmend an Bedeutung. Ziel des vorliegenden Projektes ist es, ein breit anwendbares, reliables Messinstrument zur Erfassung der Fähigkeit zur Bewertung verschiedener Dimensionen von Evidenzen zu entwickeln.
Methode: In Anlehnung an Standardvaliditätskonzeptionen [3] und bereits bestehende Bewertungsinstrumente [4] wurden neun Beurteilungsfragen entwickelt, die sich auf Primäruntersuchungen anwenden lassen. Um die Konstruktvalidität zu überprüfen wurde eine Querschnittsuntersuchung mit wissenschaftlichen Anfängern (Bachelorstudierende), Fortgeschrittenen (Masterstudierende, Doktoranden) und Experten (Post-Docs und Professoren) durchgeführt, in der insgesamt acht structured abstracts zu wissenschaftlichen Artikeln im Bildungsbereich zu beurteilen waren.
Ergebnisse: Die Auswertung erfolgt zurzeit. Erste Validierungsergebnisse werden auf der Jahrestagung präsentiert.
Diskussion: Damit die Anwendung und Integration bestmöglicher Evidenz bei der Optimierung von Instruktion in der Bildungspraxis gelingt (vgl. [5]), ist die Untersuchung der Entscheidungs- und Argumentationsprozesse von Praktikern erforderlich. Entsprechende Untersuchungen werden in der nächsten Phase des Projekts ausgewertet.
Literatur
- 1.
- Kuhn, D. What is scientific thinking and how does it develop? In: Goswami U (Hrsg). Blackwell handbook of childhood cognitive development. Oxford: Blackwell Publishing; 2002. S.371-393. DOI: 10.1002/9780470996652.ch17
- 2.
- Oxman AD, Sackett DL, Guyatt GH. Users' guides to the medical literature. I. How to get started. The Evidence-Based Medicine Working Group. JAMA. 1993;270(17):2093-2095. DOI: 10.1001/jama.1993.03510170083036
- 3.
- Cook TD, Campbell DT, Day A. Quasi-experimentation: Design & analysis issues for field settings. Boston: Houghton Mifflin; 1979.
- 4.
- Cronbach LJ, Shapiro K. Designing evaluations of educational and social programs. San Francisco: Jossey-Bass; 1982.
- 5.
- Harden RM, Grant J, Buckley G, Hart IR. BEME Guide No. 1: Best evidence medical education. Med Teach. 1999;21(6):553-562. DOI: 10.1080/01421599978960