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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

„Mit Wissen umgehen“ schriftlich prüfen – open book multiple choice Prüfungen

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  • Carolin König - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland
  • corresponding author Kirsten Gehlhar - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP12_11

doi: 10.3205/13gma114, urn:nbn:de:0183-13gma1142

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 König et al.
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Gliederung

Text

Die Medizin ist ein komplexes Handlungsfeld, in dem immer schneller immer mehr Daten und Fakten generiert werden. Nicht erst als Ärztin und Arzt, sondern auch bereits als Studierende und Studierender gelangt man zunehmend häufiger an seine Grenzen des Wissens und dessen Kapazität.

Diesem Umstand wird im Modellstudiengang Humanmedizin an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg nach Vorbild der Groninger Partneruniversität Rechnung getragen, indem die Summe des Wissens in Kern- und Mantelwissen unterteilt wird. Kernwissen entspricht dem Wissen, das unabdingbar verfügbar und präsent sein muss. Mantelwissen hingegen muss nicht spontan abrufbar sein, jedoch müssen der Anwendungsbereich und im Bedarfsfall die heranzuziehenden Referenzen bekannt sein. Im Studium abzulegende schriftliche Prüfungen werden auf Basis dieser Einteilung in sogenannte closed book- und open book-Teile aufgegliedert. Im closed book-Teil wird das Kernwissen und im open book-Teil das Mantelwissen abgefragt. Im closed book-Teil müssen alle Fragen ohne Hilfsmittel beantwortet werden, die open book Fragen dürfen mit Hilfe von vorher vereinbarter Literatur (in der Regel der Lehrbücher) beantwortet werden. Für open book Fragen steht die doppelte Bearbeitungszeit zur Verfügung (3 min pro Frage).

Die Daten von bisher zwei absolvierten Modul-Prüfungen bestehend aus insgesamt 240 MC-Fragen, davon 120 Fragen closed book und 120 Fragen open book, wurden hinsichtlich des durchschnittlich erreichten prozentualen Anteils richtiger Antworten einer Kohorte (n=38) ausgewertet. Im Schnitt wurden 69,25% der Fragen im closed book-Teil und 69,39% der Fragen im open book-Teil korrekt beantwortet.

Es zeigt sich, dass trotz sämtlich verfügbarer Studienmaterialien im open book-Teil der durchschnittliche Anteil richtig beantworteter Fragen nahezu identisch mit dem Anteil richtig beantworteter Fragen im closed book-Teil ist, bei dem die Studierenden allein den eigens gelernten Stoff zur Verfügung und keine Möglich zum Nachschlagen in Büchern haben. Dies zeigt, dass die Anwendung von Gelernten und der effektive Umgang mit Wissensquellen für die Studierenden vergleichbar schwer ist wie das Lernen von Fakten. Die Ergebnisse bestätigen uns in der Ansicht, dass die Kompetenz mit Wissen umzugehen im Studium gelehrt, gelernt und geprüft werden sollte.