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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Konzeption und Entwicklung einer österreichischen Assessmentdatenbank zum Austausch von high-stakes Prüfungsfragen im Medizinstudium

Poster

  • Hans-Christian Caluba - Medizinische Universität Graz, Organisationseinheit für Studium und Lehre, Graz, Österreich
  • Werner Horn - Medizinische Universität Wien, Institut für Artificial Intelligence, Zentrum für Med.Statistik, Informatik und Intelligente Systeme, Wien, Österreich
  • Daniel Ithaler - Medizinische Universität Graz, Stabstelle für Prüfungsmethodik, Graz, Österreich
  • Markus Kemmerling - Medizinische Universität Wien, DEMAW, Wien, Österreich
  • Adelheid Kresse - Medizinische Universität Graz, Institut für Pathophysiologie und Immunologie, Graz, Österreich
  • Karen Pierer - Medizinische Universität Innsbruck, CEPEA, Innsbruck, Österreich
  • corresponding author Wolfgang Prodinger - Medizinische Universität Innsbruck, 1 Sektion Hygiene und Med.Mikrobiologie, Innsbruck, Österreich
  • Michael Schmidts - Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich; Universität Bern, IML, Bern, Schweiz
  • Katharina Viktoria Stein - Medizinische Universität Wien, 1 Institut für Sozialmedizin, Zentrum für Public Health, Wien, Österreich
  • Sandra Winkler - Medizinische Universität Innsbruck, 1 Sektion Hygiene und Med.Mikrobiologie, Innsbruck, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP12_10

doi: 10.3205/13gma113, urn:nbn:de:0183-13gma1132

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Caluba et al.
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Gliederung

Text

Einleitung/Fragestellung: Schriftliche Prüfungsfragen in der Medizin, speziell Multiple Choice Fragen, sind wertvolles, knappes Gut für Prüfer und Geprüfte. Der Einzug standardisierter schriftlicher Prüfungen in die ab 2001 erneuerten Curricula der österreichischen medizinischen Universitäten hat zum einen deren Bedarf an noch „unverbrauchten“ MC-Fragen gesteigert, zum anderen die Diskussion um einheitlich definierte Lernziele, formale Kriterien von MC-Fragen und die Kostenfrage angetrieben. Die drei staatlichen österreichischen Medizinuniversitäten (mit drei unterschiedlichen technischen Systemen) strebten daher eine gemeinsame Assessmentdatenbank (ADB) an, um die Qualität der Fragen zu heben und den Ressourcenaufwand für deren Erstellung zu senken.

Methodik: In einem BMWF-finanzierten Projekt der Medizinuniversitäten wurden folgende Ebenen bearbeitet:

1.
erfasste Fragentypen,
2.
formale Erfordernisse und Qualitätssicherung,
3.
rechtlicher Aspekt (geistiges Eigentum),
4.
technische Umsetzung,
5.
gemeinsame nachhaltige Nutzung und Evaluation.

Ergebnisse: Zentraler gemeinsam genutzter Fragentyp soll Typ A+ sein, andere Fragentypen (Pick N, OSCE Stationen) sind möglich. Der Qualitätsstandard für gemeinsam genutzte (= approbierte) Fragen sieht u.a. einen lokalen Fragenreview (vor Einsatz) sowie Austausch definierter statistischer Kenndaten (nach Einsatz in einer Prüfung mit >50 Studierenden) verpflichtend vor. Da gemeinsame Lernziele nur für praktische ärztliche Fertigkeiten, jedoch nicht für Wissensinhalte vorlagen, wurde vorerst auf eine Lernzielzuordnung der Fragen zugunsten einer Disziplinenzuordnung verzichtet. Für den Austausch approbierter Fragen wurden use cases erarbeitet, auf Basis deren Angebote für die Umsetzung geprüft wurden. Weiters sollte das System erlauben, das lokale Abschneiden approbierter Fragen sowie Einspeisung eigener bzw. Nutzung gemeinsamer Fragen nach zu verfolgen. Da die Zahl der Anbieter gering war und die bestehenden Systeme unterschiedliche Anforderungen an Anbieter stellten, wurde ein externer Berater zur Verhandlung mit den Anbietern beigezogen. Letztlich wurde ein Datenbank-Anbieter mit der technischen Realisierung beauftragt, die ab Sommer 2013 starten wird. Gleichzeitig wurde die Schaffung von Anreizsystemen für FragenautorInnen als zentral erkannt und durch Schaffung einheitlicher Regelungen in Angriff genommen.

Schlussfolgerung: Für den Austausch von high-stakes Prüfungsfragen haben die staatlichen medizinischen Universitäten Österreichs den Aufbau einer gemeinsamen, qualitätskontrollierten Fragendatenbank mit dem Ziel einer nachhaltigen gemeinsamen Nutzung in Angriff genommen, da Österreich keine Einrichtungen zur Durchführung gesonderter staatlicher Prüfungen im Medizinstudium besitzt. Letztlich können damit nicht nur (Arbeitszeit-)Ressourcen besser eingesetzt werden, sondern auch die Qualität der Fragen gehoben und die Umsetzung noch gemeinsam zu definierender Lernziele erleichtert werden.