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Konzeption und Entwicklung einer österreichischen Assessmentdatenbank zum Austausch von high-stakes Prüfungsfragen im Medizinstudium
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Veröffentlicht: | 20. August 2013 |
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Einleitung/Fragestellung: Schriftliche Prüfungsfragen in der Medizin, speziell Multiple Choice Fragen, sind wertvolles, knappes Gut für Prüfer und Geprüfte. Der Einzug standardisierter schriftlicher Prüfungen in die ab 2001 erneuerten Curricula der österreichischen medizinischen Universitäten hat zum einen deren Bedarf an noch „unverbrauchten“ MC-Fragen gesteigert, zum anderen die Diskussion um einheitlich definierte Lernziele, formale Kriterien von MC-Fragen und die Kostenfrage angetrieben. Die drei staatlichen österreichischen Medizinuniversitäten (mit drei unterschiedlichen technischen Systemen) strebten daher eine gemeinsame Assessmentdatenbank (ADB) an, um die Qualität der Fragen zu heben und den Ressourcenaufwand für deren Erstellung zu senken.
Methodik: In einem BMWF-finanzierten Projekt der Medizinuniversitäten wurden folgende Ebenen bearbeitet:
- 1.
- erfasste Fragentypen,
- 2.
- formale Erfordernisse und Qualitätssicherung,
- 3.
- rechtlicher Aspekt (geistiges Eigentum),
- 4.
- technische Umsetzung,
- 5.
- gemeinsame nachhaltige Nutzung und Evaluation.
Ergebnisse: Zentraler gemeinsam genutzter Fragentyp soll Typ A+ sein, andere Fragentypen (Pick N, OSCE Stationen) sind möglich. Der Qualitätsstandard für gemeinsam genutzte (= approbierte) Fragen sieht u.a. einen lokalen Fragenreview (vor Einsatz) sowie Austausch definierter statistischer Kenndaten (nach Einsatz in einer Prüfung mit >50 Studierenden) verpflichtend vor. Da gemeinsame Lernziele nur für praktische ärztliche Fertigkeiten, jedoch nicht für Wissensinhalte vorlagen, wurde vorerst auf eine Lernzielzuordnung der Fragen zugunsten einer Disziplinenzuordnung verzichtet. Für den Austausch approbierter Fragen wurden use cases erarbeitet, auf Basis deren Angebote für die Umsetzung geprüft wurden. Weiters sollte das System erlauben, das lokale Abschneiden approbierter Fragen sowie Einspeisung eigener bzw. Nutzung gemeinsamer Fragen nach zu verfolgen. Da die Zahl der Anbieter gering war und die bestehenden Systeme unterschiedliche Anforderungen an Anbieter stellten, wurde ein externer Berater zur Verhandlung mit den Anbietern beigezogen. Letztlich wurde ein Datenbank-Anbieter mit der technischen Realisierung beauftragt, die ab Sommer 2013 starten wird. Gleichzeitig wurde die Schaffung von Anreizsystemen für FragenautorInnen als zentral erkannt und durch Schaffung einheitlicher Regelungen in Angriff genommen.
Schlussfolgerung: Für den Austausch von high-stakes Prüfungsfragen haben die staatlichen medizinischen Universitäten Österreichs den Aufbau einer gemeinsamen, qualitätskontrollierten Fragendatenbank mit dem Ziel einer nachhaltigen gemeinsamen Nutzung in Angriff genommen, da Österreich keine Einrichtungen zur Durchführung gesonderter staatlicher Prüfungen im Medizinstudium besitzt. Letztlich können damit nicht nur (Arbeitszeit-)Ressourcen besser eingesetzt werden, sondern auch die Qualität der Fragen gehoben und die Umsetzung noch gemeinsam zu definierender Lernziele erleichtert werden.