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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Was für einen Mehrwert haben summative und formative Ergebnisdaten von Studierenden in Zusammenhang mit Daten aus der Studierendenevaluation für Dozenten und die curriculare Weiterentwicklung?

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  • corresponding author Johann Arias - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Aachen, Deutschland
  • Alexander Schiffel - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Aachen, Deutschland
  • Sonja Finsterer - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP12_08

doi: 10.3205/13gma111, urn:nbn:de:0183-13gma1116

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Arias et al.
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Gliederung

Text

Problematik: Laut den Angaben von Interviews mit Dozenten im Rahmen einer in Aachen durchgeführten Masterarbeit zum Bekanntheitsgrad von Evaluationsformen an der Medizinischen Fakultät, gibt es Bedarf an Information über Kriterien und Methodik der Evaluation. Neben der Studierendenbefragung werden kaum andere Kriterien zur Kursevaluation und zur Qualitätssicherung herangezogen. Teilweise sind Ergebnisse aus Kursprüfungen und Progress Test Medizin (PTM) und deren Mehrwert noch nicht optimal genutzt bzw. unbekannt.

Methodik: Die an der Konzeption und Qualität der Lehre beteiligten Personengruppen haben durch ein Online-Tool erstmalig konsistent Zugriff auf alle für die relevanten Kurse zur Verfügung stehenden Daten. Summative Ergebnisse der betrachteten Kohorte in curricularen Kursen können bezüglich der Notenverteilung (und zukünftig auchder Itemanalyse) untersucht werden. Formative Progress Test Ergebnisse können auf das curriculare Fach bezogen widerspiegeln ob ein Wissenszuwachs stattgefunden hat. In Zusammenhang mit einer formativen Itemanalyse kann auf Wissensfortschritt und –nachhaltigkeit und nicht zuletzt auf die Relevanz der im PTM angewendeten Fragen geschlossen werden. Die Daten aus der Studierendenbefragung können vollständig eingesehen werden und diese können mit den anderen in Relation gesetzt werden. So erhält man bspw. qualitative und quantitative Aussagen zum Wissenszuwachs. Alle Evaluationsdaten sind auf den aktuellen Prüfungszeitraum und longitudinal auf zehn Jahre zurück darstellbar, wodurch man Nachhaltigkeit verfolgen und Kohortenvergleiche anstellen kann. Die Möglichkeit diese Betrachtungen auf alle Kurse auszuweiten eröffnet eine Gesamtsicht auf das Curriculum und die Nachverfolgung curricularer Änderungen und deren Auswirkungen.

Ergebnisse: Die Pilotphase hat aufgezeigt, dass das Interesse an einem Feedback-Tool existiert und auch individuelle Interessen von Seiten der Dozenten abgedeckt werden können. Die detaillierte Betrachtung des Outcome aus Prüfungen und Befragungen und die Erweiterung der Perspektive auf das gesamte Curriculum generiert ein Werkzeug für eine evidenzbasierte Evaluation und Qualitätssicherung in der Lehre. Durch die Kombination wird eine evidenzbasierte Interpretation der erhobenen Daten möglich. Der vereinfachte Datenzugriff erhöht die Nutzung der erhobenen Daten deutlich. Somit ist eine Grundstruktur der Darstellung von Evaluationsdaten geschaffen, die je nach Anforderung im Zusammenhang an die stetige evidenzbasierte Weiterentwicklung des Curriculums beliebig erweitert werden kann.

Schlussfolgerung: Die Einführung eines Interface für eine umfassende Übersicht aller zur Verfügung stehenden Kursdaten ermöglicht Dozenten eine differenzierte querschnittliche und longitudinale Evaluation der Lehre. Diese neue Form der Kombination von Daten führt so zu neuen Erkenntnissen, die auch der curricularen Weiterentwicklung dienlich sind.