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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Integration des Faches Chemie in den Studiengang Medizin

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  • corresponding author Roland Kabuß - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Wolfgang Hampe - Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Zentrum für Experimentelle Medizin, Hamburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP11_07

doi: 10.3205/13gma103, urn:nbn:de:0183-13gma1033

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Kabuß et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Grundlagenfächer sind in das Medizinstudium of schlecht integriert. Und so wird von den Studierenden oft die Frage gestellt: „Wozu brauchen wir Chemie?“

Methode: In meinem Projekt wurde eine Umfrage unter den Dozenten aller Fächer im Studiengang Medizin durchgeführt um herauszufinden, wie viel die Chemie in den einzelnen Fächern im Studium der Medizin und Zahnmedizin tatsächlich eine Rolle spielt und welche Themen dort behandelt werden. Die Antworten wurden zwölf verschiedenen Themengebieten aus der Chemie zugeordnet.

Zielsetzung: Ziele der Umfrage sind es, die richtigen Themenschwerpunkte und Fallbeispiele zu finden, um den Chemieunterricht zielgerichtet und bedarfsorientiert zu gestalten und dadurch die Motivation der Studierenden zu erhöhen. Ein weiteres Ziel ist es, das Fach Chemie fest im Studium der Medizin und Zahnmedizin zu verankern. Das Projekt folgt der Idee von HannibaL (Hannoversche integrierte berufsorientierte adaptive Lehre), bedarfsgerechten Unterricht zu gestalten.

Ergebnisse: Aus den 50 durchgeführten Interviews in 48 verschiedenen Fächern in den Studiengängen Medizin und Zahnmedizin ergab sich, dass in fast allen befragten Fächern die Bezüge zur Chemie eine Rolle spielen. Dabei waren die Unterschiede zwischen klinisch-praktischen Fächern auf der einen Seite und den vorklinischen und den klinisch-theoretischen Fächern auf der anderen Seite nicht sehr groß. Nur zwei Fächer kamen gänzlich ohne chemische Kenntnisse aus.

Schlussfolgerungen: Chemische Kenntnisse werden in mehr Fächern angewendet als vermutet. Allerdings haben die Interviews gezeigt, dass Vorkenntnisse später oft nicht mehr gezielt aufgegriffen und aktiviert werden. Dadurch geraten vielleicht bereits existierende Verknüpfungen in Vergessenheit. Mehr Kommunikation z.B. durch ein auf einem Netzwerk unter den Unterrichtenden basierenden Unterricht könnte dem mehr Rechnung tragen. Dieser bewusste Aufbau auf Vorkenntnissen ist sicher auch für viele andere Fächer anwendbar.