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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Risiken und Fehler in der Medizin. Didaktisches Konzept und erste Ergebnisse der Lehrbegleitforschung einer interdisziplinären Lehrveranstaltung zu ethischen, rechtlichen und kommunikativen Herausforderungen.

Poster

  • corresponding author Jan Schildmann - Ruhr-Universität Bochum, Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Bochum, Deutschland
  • Tanja Henking - Ruhr-Universität Bochum, Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Bochum, Deutschland
  • Sabine Salloch - Ruhr-Universität Bochum, Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Bochum, Deutschland
  • Tim Peters - Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Medizinische Lehre, Bochum, Deutschland
  • Anne Baumann - Ruhr-Universität Bochum, Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Bochum, Deutschland
  • Jochen Vollmann - Ruhr-Universität Bochum, Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Bochum, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP11_02

doi: 10.3205/13gma098, urn:nbn:de:0183-13gma0989

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Schildmann et al.
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Gliederung

Text

Vertrauen in die Sicherheit medizinischer Diagnostik und Therapie ist bei Patientinnen und Patienten eine wichtige Vorbedingung für die Bereitschaft, sich im Krankheitsfall in ärztliche Behandlung zu begeben. Der Glaube an die Sicherheit des „Systems Medizin“ wird im klinischen Alltag jedoch immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Momente der Unsicherheit ergeben sich etwa dadurch, dass die Sicherheit einer Diagnose oder der zu erwartende Erfolg einer Therapie nur als statistische Wahrscheinlichkeit angegeben werden kann. Ein weiterer für die Praxis relevanter Aspekt, welcher das Vertrauen von Patientinnen und Patienten erschüttern kann, ist das Auftreten von Fehlern im Behandlungsprozess. Fehler können aus unterschiedlichen Gründen unterlaufen und die Folgen für den Patienten differieren. Der offene Umgang mit den Fehlen kann dazu beitragen, Vertrauen aufrecht zu erhalten respektive wiederherzustellen.

Gegenstand der interdisziplinären Lehrveranstaltung „Risiken und Fehler in der Medizin“ ist die Vermittlung von Kenntnissen der Bedingungen, Möglichkeiten und Konsequenzen von Risiken und Fehlern in der Medizin aus ethischer und rechtlicher Perspektive. Darüber hinaus werden praktische Aspekte der Patient-Arzt-Kommunikation anhand von Fällen beleuchtet und mit Hilfe von Simulationspatientinnen eingeübt.

In diesem Beitrag werden die Erfahrungen mit dem Lehrkonzept sowie Ergebnisse der mit Hilfe qualitativer und quantitativer Methoden durchgeführten Evaluation und Lehrbegleitforschung aus vier Semestern (N=44 Studierende) vorgestellt. Die Schwerpunkte der Präsentation liegen zum einen auf dem Vergleich der Erfahrungen und Ergebnisse mit der Durchführung der Lehrveranstaltung als „Wahlpflichtmodul“ für Studierende des Bochumer Modellstudiengangs (0,5 SWS), das im Sommersemester 2011 und Sommersemester 2012 angeboten wurde und der Durchführung der Veranstaltung als „Wahlfach“, das für Studierende aus Modell- und Regelstudiengang im Wintersemester 2012/2013 und Sommersemester 2013 angeboten wurde (1 SWS). Zum anderen soll das nach unserer Kenntnis in dieser Form erstmals an einer deutschen Medizinischen Fakultät umgesetzte Konzept einer interdisziplinären Vermittlung von ethischen, rechtlichen und kommunikativen Kompetenzen erläutert und hinsichtlich einer Erweiterung auf weitere Themen ausgeführt werden.