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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

"EMuRgency: New approaches for resuscitation support and training" – Fragebogenentwicklung

Poster

  • corresponding author Lena Lambrecht - RWTH Aachen, Aachener interdisziplinäres Trainingszentrum für medizinische Ausbildung – AIXTRA, Aachen, Deutschland
  • Henning Biermann - RWTH Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland; RWTH Aachen, Aachener interdisziplinäres Trainingszentrum für medizinische Ausbildung – AIXTRA, Aachen, Deutschland
  • Marc Felzen - RWTH Aachen, Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care, Aachen, Deutschland
  • Niklas Lenssen - RWTH Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland
  • Sara Mückter - RWTH Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland; RWTH Aachen, Aachener interdisziplinäres Trainingszentrum für medizinische Ausbildung – AIXTRA, Aachen, Deutschland
  • Stefan K. Beckers - RWTH Aachen, Klinik für Anästhesiologie, Aachen, Deutschland; RWTH Aachen, Aachener interdisziplinäres Trainingszentrum für medizinische Ausbildung – AIXTRA, Aachen, Deutschland
  • Saša Sopka - RWTH Aachen, Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care, Aachen, Deutschland; RWTH Aachen, Aachener interdisziplinäres Trainingszentrum für medizinische Ausbildung – AIXTRA, Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP10_10

doi: 10.3205/13gma095, urn:nbn:de:0183-13gma0958

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Lambrecht et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In der Euregio Maas-Rhein wird bei ca. 27% aller präklinischen Herzkreislaufstillstände vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit einer Wiederbelebung begonnen [1]. Mögliche Ursachen für diese niedrige Quote können Unsicherheit und Angst der Bevölkerung vor Reanimationsmaßnahmen sein [2].

Das INTERREG-geförderte EMuRgency-Projekt ist ein medizin-basiertes, sozio-technologisches Innovationsprojekt. Die Projektziele sind die Aufmerksamkeit einer breiten Masse der Bevölkerung zum Thema Reanimation zu erhöhen und die notwendigen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten zu verbessern http://www.emurgency.eu[].

In diesem Rahmen beschäftigten wir uns u.a. mit der Steigerung der Rate an Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes und damit des Überlebens, beispielsweise durch den Aufbau eines euregionalen Schulnetzwerkes.

Methodik:

Die Hands-only CPR wird als Grundfertigkeit in Form einer „Roadshow Reanimation“ an Schüler der Mittel- und Oberstufen vermittelt, die folgenden Ablauf hat:

  • Fünfminütiger Frontalvortrag
  • Praktische Demonstration der Reanimation
  • Eigenständiges Üben an Phantomen unter Anleitung von Tutoren des Aachener Skillslabs AIXTRA

Mittels eines neu entwickelten Fragebogens wird das theoretische Wissen vor und nach dem Reanimationstraining erfasst. Zusätzlich wird die persönliche Einstellung der Schüler zum Thema Wiederbelebung untersucht. Durch ein anonymes Identifikationssystem können die Fragebögen für einen Vorher-Nachher-Vergleich zugeordnet werden. Das Wissen wird anhand von Multiple Choice-Fragen und die persönliche Einstellung mit Hilfe von 6-Punkte Likert-Skalen abgefragt. Der Fragebogen ist entsprechend der Ziele des Schultrainings und einer Pilot-Studie entwickelt worden. Die jeweiligen Take-Home-Messages (Erkennen, Atmung überprüfen, Hilfe rufen, Herzmassage beginnen, schnell und kräftig auf der Mitte der Brust drücken) und die persönliche Einstellung werden abgefragt und evaluiert.

Ergebnisse: Durchschnittlich erreichten die Schüler bei den gesamten Wissensfragen mehr Punkte nach dem Training (M=3,52, SE=0,048) im Vergleich zu vorher (M=2,39, SE=0,074, (t(172)=-14,525, p<.05, r=0,55). Signifikant mehr Schüler gaben an, dass sie einen Herzkreislaufstillstand bei einem Erwachsenen erkennen würden (t(172)=-15,601, p<.05). Des Weiteren gaben 96,6% der Teilnehmer an, nun zu wissen, was sie in einer solchen Situation zu tun haben.

Schlussfolgerung: Im Rahmen der Pilotstudie ist es gelungen, einen einheitlichen Fragebogen für das INTERREG-Projekt EMuRgency zu erstellen. Dieser Fragebogen evaluiert das Wissen der Schüler im Vorher-Nachher-Vergleich und zeigt einen signifikanten Anstieg nach dem Training. Zudem trauen sich mehr Teilnehmer zu, einen Herzstillstand zu erkennen und eine Hands-only CPR durchzuführen.


Literatur

1.
Fries M, Beckers S, Bickenbach J, Skorning M, Krug S, Nilson E, Rossaint R, Kuhlen R. Incidence of cross-border emergency care and outcomes of cardiopulmonary resuscitation in a unique European region. Resuscitation. 2007;72(1):66–73. DOI: 10.1016/j.resuscitation.2006.06.001 Externer Link
2.
Swor R, Khan I, Domeier R, Honeycutt L, Chu K, Compton S. CPR training and CPR performance: do CPR-trained bystanders perform CPR? Acad Emerg Med. 2006;13(6):596–601. DOI: 10.1111/j.1553-2712.2006.tb01017.x Externer Link