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Die studentische Einschätzung der didaktischen Wertigkeit verschiedener simulationsbasierter Ausbildungskomponenten im Rahmen notfallmedizinischer Übungen
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Veröffentlicht: | 20. August 2013 |
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Hintergrund & Fragestellung: Studien haben mangelhafte notfallmedizinische Kompetenz von Medizinstudierenden und Jungärzten/-innen aufgezeigt [1], [2]. Aus diesem Grund wurde an der Medizinischen Universität Graz die Lehrveranstaltung „Emergency Skills“ als Teil der Pflichtlehrveranstaltung „Famulaturlizenz“ in den ersten Abschnitt des Humanmedizinstudiums integriert. Die studentische Akzeptanz dieses Ausbildungskonzeptes und der einzelnen Simulationselemente wurde untersucht.
Konzept & Methoden: Im Rahmen der zweistündigen Lehrveranstaltung „Emergency Skills“ erlernen Studierende notfallmedizinische Basisfertigkeiten und die strukturierte Beurteilung von NotfallpatientInnen. Zum Erreichen der Lernziele werden verschiedene Arten von Simulationstechnologie eingesetzt: Part-Task-Trainer und statische Phantome für das Fertigkeitentraining (u.a. kardiopulmonale Reanimation, Beutel-Masken-Beatmung, Anwendung supraglottischer Atemwegshilfen), eine medizinische Simulationssoftware (Laerdal MicroSim Inhospital™) zum Training von Notfalldiagnostik und -therapie nach dem ABCDE-Schema und high-fidelity-Patientensimulatoren für kurze Simulationssequenzen.
Zwischen Januar und März 2013 konnten Studierende nach Absolvierung der Lehrveranstaltung „Emergency Skills“ diese freiwillig per Fragebogen (paper-and-pencil) evaluieren. Aussagen zu verschiedenen Lehrveranstaltungsaspekten wurden jeweils auf einer fünfteiligen Likert-Skala (1: Trifft völlig zu; 5: Trifft überhaupt nicht zu) bewertet.
Ergebnisse: Die Rücklaufquote war mit 116 beantworteten Fragebögen außerordentlich hoch (99,1%). Die Studierenden waren mit allen drei Teilen der Lehrveranstaltung „Emergency Skills“ sehr zufrieden: Notfallmedizinische Basisfertigkeiten (Mittelwert ± Standardabweichung: 1,2±0,4), virtuelle Notfallsimulationen (1,3±0,5), Simulationstraining am Patientensimulator (1,1±0,4). Die Studierenden fühlten sich in keinem der Lehrveranstaltungsteile überfordert (4,2±0,9 / 4,0±0,9 / 3,9±1,2). Einhundertneun Studierende (94,0%) stimmten zu, dass das abschließende Training am Patientensimulator den Lernerfolg verbessert.
Schlussfolgerungen: Lehrveranstaltungen mit fortgeschrittenen notfallmedizinischen Inhalten können erfolgreich im ersten Studienjahr abgehalten werden. Die Nutzung verschiedener simulationsbasierter Ausbildungskomponenten und insbesondere das integrierte Simulationstraining an high-fidelity-Simulatoren wird von Studierenden sehr geschätzt und für den Lernerfolg als wichtig angesehen.
Literatur
- 1.
- Tan EC, Severien I, Metz JC, Berden HJ, Biert J. First aid and basic life support of junior doctors: A prospective study in Nijmegen, the Netherlands. Med Teach. 2006;28(2):189-192. DOI: 10.1080/01421590500312847
- 2.
- Jensen ML, Hesselfeldt R, Rasmussen MB, Mogensen SS, Frost T, Jensen MK, Muijtjens A, Lippert F, Ringsted C. Newly graduated doctors' competence in managing cardiopulmonary arrests assessed using a standardized Advanced Life Support (ALS) assessment. Resuscitation. 2008;77(1):63-68. DOI: 10.1016/j.resuscitation.2007.10.022