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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

360 Grad Leistungsrückmeldung – Überprüfung eines zweiteiligen Anamnesetrainings mit standardisierten Patienten

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  • corresponding author Stephanie Keil - Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Lehre, Regensburg, Deutschland
  • Martina Schulz - Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Lehre, Regensburg, Deutschland
  • Wolfgang Jilg - Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für Lehre, Regensburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP07_06

doi: 10.3205/13gma065, urn:nbn:de:0183-13gma0650

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Keil et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Training von Anamnesegesprächen mit standardisierten Patienten ist inzwischen an vielen medizinischen Fakultäten fester Bestandteilt der medizinischen Ausbildung [1]. Auch besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass kommunikative Fertigkeiten und eine angemessene Arzt-Patienten Interaktion longitudinal erlernt und unterrichtet werden müssen [2], [3]. Doch lassen sich im Training von Anamnesegesprächen mit standardisierten Patienten durch mehr Unterrichtszeit tatsächlich bessere Effekte erzielen und bestätigen sich diese Effekte auch bei einer Betrachtung der Leistung durch unabhängige Beobachter?

Methode: Zur Beantwortung obiger Fragestellung wurde am Klinikum der Universität Regensburg im Wintersemester 2012/2013 eine Studie mit alle Studierenden des ersten klinischen Semesters (n=154) durchgeführt. Diese Studierenden absolvierten jeweils zwei Einzeltermine zur Anamneseerhebung mit standardisierten Patienten. Bei beiden Terminen wurden sowohl die Studierenden als auch die speziell für Feedback geschulten standardisierten Patienten und anwesenden studentischen Tutoren gebeten, mittels eines standardisierten Fragebogens eine Einschätzung der Fertigkeiten des Studierenden vorzunehmen. Der Fragebogen für den Tutor und für den standardisierten Patienten umfasste 38 Items zu den verschiedenen Gesprächsphasen sowie zur Sprache, zur Arzt-Patienten-Beziehung und zum Gesamteindruck. Der Selbsteinschätzungsbogen für die Studierenden beinhaltete 14 Items. Es wurde eine 4-Stufige Skala mit der zusätzlichen Option „nicht relevant“ in den Fragebögen verwendet.

Ergebnisse: Insgesamt konnten für 80 Studierende vollständige Fragebögenpaare ausgewertet werden. Es ergaben sich signifikante Veränderungen sowohl in der Selbsteinschätzung der Studierenden als auch in der Fremdeinschätzung durch die Tutoren und standardisierten Patienten. Die standardisierten Patienten als auch die studentischen Tutoren bescheinigten den Studierenden auf allen Skalen des Fragebogens signifikante Verbesserungen vom ersten zum zweiten Termin. Auch zeigten sich signifikante Zusammenhänge in der Leistungseinschätzung durch den Tutor und den standardisierten Patienten.

Diskussion: Für einige zentrale Lernziele des Anamnesekurses konnte eine Verbesserung der Studierenden vom ersten zum zweiten Termin gezeigt werden. Durch Antwortoption „nicht relevant“ konnten für die Weiterentwicklung des Fragebogens die Anzahl der Items für den zukünftigen Einsatz reduziert werden. In weiterführenden Untersuchungen müssen sowohl individuelle Lernermerkmale (Geschlecht, Vorwissen, berufliche Erfahrung) als auch die Faktoren der Lernumgebung (Unterrichtszeit, -raum) und v.a. auch der Einfluss des standardisierten Patienten selbst systematisch berücksichtigt werden.


Literatur

1.
Fröhmel A, Burger W, Ortwein H. Einbindung von Simulationspatienten in das Studium der Humanmedizin in Deutschland. Dtsch Med Wochenschr. 2007;132(11):549-554. DOI: 10.1055/s-2007-970375 Externer Link
2.
Van Dalen J, Kerkhofs E, van Knippenberg-Van Den Berg BW, van Den Hout HA, Scherpbier AJ, Van Der Vleuten CP. Longitudinal and concentrated communication skills programmes: two dutch medical schools compared. Adv Health Sci Educ Theory Pract. 2002;7(1):29-40. DOI: 10.1023/A:1014576900127 Externer Link
3.
Henry SG, Holmboe ES, Frankel RM. Evidence-based competencies for improving communication skills in graduate medical education: A review with suggestions for implementation. Med Teach. 2013;35(5):395-403. DOI: 10.3109/0142159X.2013.769677 Externer Link