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“Beyond Tourism“ – strukturierte, englischsprachige Vorbereitung auf Auslandsaufenthalte im Medizinstudium
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Veröffentlicht: | 20. August 2013 |
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Einführung: MeCuM-International ist ein Projekt zur Internationalisierung der medizinischen Ausbildung an der LMU. Medizinstudierende werden auf Auslandsaufenthalte und ein internationales Arbeitsumfeld vorbereitet [1]. In einem der Teilprojekte, dem zweistufigen I-Course (International Course) stärken die Studierenden medizinische Kompetenzen im Kontext simulierter Situationen eines englischsprachigen Umfeldes. Der erste Kurs fokussiert sich auf die Verbesserung des medizinischen Englisch und das Erlernen von Abkürzungen medizinischer Fachtermini. Die Teilnehmer intensivieren ihr erworbenes Wissen in einer strukturierten Anamnese und körperlichen Untersuchung an einem englischsprachigen, standardisierten Patienten (SP). Im zweiten Kurs üben die Teilnehmer die standardisierte Präsentation eines simulierten klinischen Falles in Form einer mündlichen Falldiskussion sowie einer schriftlich angefertigten "admission note". Fühlen sich die Studierenden nach dem Kurs besser auf Auslandsaufenthalte vorbereitet? Gibt es einen objektiven Anhalt für den Lernerfolg der Studierenden?
Methodik: Die Evaluation beider Kurse erfolgt seit dem WiSe 11/12 mittels Fragebögen zur Selbsteinschätzung der Studierenden, jeweils vor und nach den Kursen. Die Selbstevaluation der Teilnehmer beinhaltet Items auf einer 5-Punkt-Likert-Skala zu strukturierter körperlicher Untersuchung, medizinischen Fachtermini und Abkürzungen, Anamnese und körperlicher Untersuchung auf Englisch, Verfassen einer strukturierten "admission note" und der Präsentation des klinischen Falles. Die Fragebögen wurden im WiSe 12/13 um die Selbsteinschätzung der Studierenden hinsichtlich des Grades der Vorbereitung auf eine Famulatur und/oder eines PJ-Tertials im Ausland durch die Kursteilnahme ergänzt. Zusätzlich wird, vor und nach dem Kurs, ein Wissenstest zu englischen Fachtermini und zur Struktur der standardisierten “admission note“ durchgeführt. Bei beiden Aufgaben werden jeweils max. 10 Punkte vergeben. Die Daten im SoSe 13 werden zurzeit erhoben.
Ergebnis: Die Teilnehmer beider Kursteile (n=23) gaben im WiSe 12/13 an, ihre medizinische Kompetenz aufgrund des Kursbesuches erweitert zu haben. Die Selbstevaluation ergab Verbesserungen in Bezug auf englische Fachausdrücke und Abkürzungen, strukturierte Anamnese auf Englisch und die Durchführung körperlicher Untersuchungen. Die aktuellen Ergebnisse bestätigen die Daten aus dem WiSe 11/12 und SoSe 12 (n=36). Die Auswertung der Wissenstests ergab nach Abschluss des Kurses auf deskriptiver Ebene eine deutliche Zunahme der erzielten Punktwerte im Vergleich zu den Vortests.
Diskussion: Die Ergebnisse der subjektiven Selbsteinschätzung als auch der objektive Wissenstest weisen darauf hin, dass der I-Course ein geeignetes Angebot zur Verbesserung der Vorbereitung auf Auslandsaufenthalte während des Studiums ist. Ein Test zur Überprüfung der klinisch-praktischen Kompetenz würde ein Instrument zur erweiterten objektiven Beurteilung des Kurses darstellen.