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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Ab ins Ausland – Welche Effekte können internationale medizinische Austauschprogramme auf ihre Teilnehmer haben?

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  • corresponding author Fabian Jacobs - LMU München, München, Deutschland
  • Matthias Siebeck - LMU München, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP06_01

doi: 10.3205/13gma049, urn:nbn:de:0183-13gma0498

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Jacobs et al.
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Gliederung

Text

Ziel des eingereichten Vortrags ist es durch eine Studie der Frage nachzugehen, inwiefern medizinische Austauschprograme die medizinische Ausbildung verbessern können und welche Effekte diese Austauschprogramme auf die Teilnehmer haben. Basis dieser Analyse ist das Austauschprogram zwischen der Jimma University (JU) in Äthiopien und der Ludwig-Maximilians Universität (LMU) in Deutschland welches seit 2002 existiert.

Es wurde untersucht, inwiefern sich soziokulturelles Lernen in Austauschprogrammen auf fachspezifische Kompetenzen und Bildungsverläufe auswirkt. 30 Teilnehmer wurden mit 30 nicht-Teilnehmern bezüglich ihrer selbsteingeschätzten fachspezifischen Kompetenzen verglichen. Zusätzlich wurden fünf Interviews mit ehemaligen Teilnehmern geführt, um Anhaltspunkte für Einflüsse auf den Bildungsweg zu explorieren. Die Kompetenzen bezogen sich auf den Katalog des Tuning Projekts für Medizin (Cumming 2007).

Insgesamt konnten positive Effekte internationaler medizinischer Austauschprogramme auf die Teilnehmer feststellt werden. Soziokulturelles Lernen in medizinischen Austauschprogrammen führte im Vergleich zur befragten Kontrollgruppe zu besserer fachlicher Kommunikation und zur verbesserten Fähigkeit, Beratungsgespräche mit Patienten durchzuführen. Des Weiteren zeigte sich bei einigen Teilnehmern ein starker Einfluss des Aufenthalts in Äthiopien auf ihren Bildungsverlauf. Berücksichtigt werden muss jedoch, dass die Messung der Rollen, der Kompetenzen und des Bildungsverlaufs ausschließlich auf Selbsteinschätzungen der Probanden beruhen. Bedingt durch das Untersuchungsdesign ist nicht auszuschließen, dass sich die Teilnehmer und nicht-Teilnehmer des Austauschprogrammes bereits vorher unterschieden haben und die gefundenen Unterschiede nicht ausschließlich auf die Teilnahme am Austauschprogramm zurückgeführt werden können. Weiter zeigte sich, dass es einer strukturierten Vor- und Nachbereitung bedarf, um negative Effekte zu vermeiden und positive zu fördern.