gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

CME-Artikel in medizinischen Fachzeitschriften: Erfolg von Qualitätsmaßnahmen

Poster

  • corresponding author Sabine Drossard - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Lisa Kühne-Eversmann - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Daniel Bauer - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Martin R. Fischer - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP05_01

doi: 10.3205/13gma038, urn:nbn:de:0183-13gma0383

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Drossard et al.
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Gliederung

Text

Seit 2004 ist die ärztliche Fortbildungspflicht (Continuing Medical Education=CME) in Deutschland gesetzlich geregelt. Zum Nachweis von Fortbildungszeiten gibt es ein Punktesystem, wobei durch das Lesen eines speziell zertifizierten Fachartikels und anschließendes Bearbeiten von 10 Multiple Choice (MC)- Aufgaben, die sich auf den Text beziehen, bis zu 3 Fortbildungspunkte erlangt werden können. Auch in den USA gibt es ein ähnliches System.

Bereits 2004 stellten Stagnaro-Green und Downing [1] Untersuchungen vor, nach denen das New England Journal of Medicine in seiner Fortbildungsrubrik fast ausschließlich formal fehlerhafte MC-Aufgaben verwendete.

Kühne-Eversmann und Kollegen untersuchten 2007 die formal-strukturelle Qualität von CME-Fragen in drei großen deutschen Journals und stellten gravierende Mängel fest [2]. Seitdem haben viele Herausgeber reagiert und Autorenhinweise für die Erstellung von MC-Aufgaben veröffentlicht sowie Review-Verfahren sowohl für die Artikel als auch die CME-Aufgaben eingeführt. Rotthoff et al. untersuchten an einer kleinen Stichprobe (Juni bis Oktober 2006) aus vier Zeitschriften von verschiedenen Verlagen den Anteil fehlerhafter Fragen und stellten den Inhalt der dazugehörigen Autorenhinweise vor [3].

Gutmann et al. untersuchten bereits die Fragenqualität der Beiträge aus „Der Nervenarzt“ über einen Zeitraum von 6 Jahren (2002–2008) und stellten fest, dass die Anzahl formal-struktureller Fehler im zeitlichen Verlauf zurückgegangen ist [4].

Es gibt jedoch bisher noch keine systematische Untersuchung der Frage, ob die Qualitätsmaßnahmen der Verlage den Anteil formal korrekter Fragen erhöht haben. Aus den bisherigen Untersuchungen lässt sich nicht ableiten, ob es bei den wichtigsten Zeitschriften zu einer Verbesserung der Fragenqualität kam und ob es einen Zusammenhang zur Veröffentlichung von entsprechenden Qualitätssicherungsmaßnahmen gibt.

Die Studie stellt den aktuellen Stand der Qualitätskontrollen von CME-Aufgaben dar und geht der Frage nach, wie sich die Zeitschriften und Verlage in diesem Punkt unterscheiden. Hier zeigen sich große Unterschiede, die von ausführlichen Autorenhinweisen mit Review-Verfahren der Fragen über keinerlei Anleitung bis hin zu von einer Fachredaktion separat erstellten Fragen reichen.

Anschließend sollen die Fragen aus verschiedenen Zeitschriften der wichtigsten Verlage untersucht werden. Dabei wurden die auflagenstärksten Zeitschriften ausgewählt. Die Untersuchung beinhaltet einen longitudinalen Vergleich der von Kühne-Eversmann et. al. untersuchten Zeitschriften, außerdem den Vergleich der Fragenqualität von verschiedenen Verlagen und Zeitschriften. Die Datenauswertung wird bis Sommer 2013 abgeschlossen sein.

Die Studie soll die Frage beantworten, ob sich der Anteil formal-struktureller Fehler im Lauf der Jahre verringert hat und ob es einen Zusammenhang zwischen der Einführung von Qualitätsmaßnahmen und dem Anteil formal korrekter Fragen gibt.


Literatur

1.
Stagnaro-Green AS, Downing SM. Use of flawed multiple-choice items by the New England Journal of Medicine for continuing medical education. Med Teach. 2006;28(6):566-568. DOI: 10.1080/01421590600711153 Externer Link
2.
Kühne-Eversmann L, Nussbaum C, Reincke M, Fischer MR. CME-Fortbildungsangebote in medizinischen Fachzeitschriften: Strukturqualität der MC-Fragen als Erfolgskontrollen. Med Klein (Munich). 2007;102(12):993–1001. DOI: 10.1007/s00063-007-1123-3 Externer Link
3.
Rotthoff T, Fahron U, Baehring T, Scherbaum WA. Die Qualität von CME-Fragen in der ärztlichen Fortbildung – eine empirische Studie. Z Arztl Fortb Qualitatssich. 2007;101(10):667–73. DOI: 10.1016/j.zgesun.2007.11.005 Externer Link
4.
Gutmann A, Degirmenci Ü, Kreil S, Kornhuber J, Weih M. Verbesserung der formal-didaktischen Qualität der CME-Fragen aus Der Nervenarzt. Nervenarzt. 201013;81(11):1363-1367.