gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Wie zufrieden sind die Studierenden des Aachener Modellstudiengangs Medizin am Ende ihres Studiums und welcher Zusammenhang besteht zum Prüfungserfolg? – Projektskizze zur Entwicklung eines Modells und eines Fragebogens

Poster

  • corresponding author Sandra Sudmann - RWTH Aachen, Medizinische Fakultät, Aachen, Deutschland
  • Anne Scherer - RWTH Aachen, Uniklinik, Institut für Medizinische Psychologie und Soziologie, Aachen, Deutschland
  • Dajana Rath - RWTH Aachen, Uniklinik, Institut für Medizinische Psychologie und Soziologie, Aachen, Deutschland
  • Thomas Forkmann - RWTH Aachen, Uniklinik, Institut für Medizinische Psychologie und Soziologie, Aachen, Deutschland
  • Siegfried Gauggel - RWTH Aachen, Uniklinik, Institut für Medizinische Psychologie und Soziologie, Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP03_02

doi: 10.3205/13gma022, urn:nbn:de:0183-13gma0221

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Sudmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Mit einer systematischen studentischen Lehrveranstaltungsbewertung ist eine von mehreren Säulen des Qualitätsmanagementsystems der Lehre vorhanden. Die Messung der Studienzufriedenheit reicht aber alleine noch nicht aus, um sinnvolle Rückschlüsse für die Gestaltung und Weiterentwicklung der Curricula zu ziehen [1]. Aufgrund der Anonymisierung der Zufriedenheitsbefragungen im Aachener Modellstudiengang konnten bisher keine personenbezogenen Analysen durchgeführt werden, um beispielsweise den Zusammenhang zwischen dem Studienerfolg und der Zufriedenheit mit dem Studiengang zu untersuchen. Solche Zusammenhänge sind von besonderem Interesse, weil sie eine Verbindung von objektiven mit subjektiven Daten ermöglichen. Für eine tiefgreifende Analyse bieten sich die Leistungsdaten der Studierenden geradezu an, da dann auch die Frage beantwortet werden kann, ob die Zufriedenheit der Studierenden mit der Lehre durch den Studienerfolg beeinflusst wird. Es kann aber auch die Frage beantwortet werden, in welchem Umfang erfolgreich absolvierte Studienabschnitte die Zufriedenheit mit dem Studiengang überhaupt bedingen. Neben den objektiven Leistungsdaten ist auch die subjektive Kompetenzeinschätzung der Studierenden am Ende des Studiums von Bedeutung, weil so ermittelt werden kann, inwiefern sich Absolventen auf den Ärztlichen Beruf vorbereitet fühlen [2].

In einem Lehrforschungsprojekt wird eine Befragung entwickelt, die als Lückenschluss fungiert, weil sie nach den Befragungen während des Studiums und vor der späteren Absolventenbefragung liegt. Die Befragung, die die Charakteristika des Aachener Modellstudiengangs Medizin berücksichtigt, soll unmittelbar nach dem Studienabschluss durchgeführt werden.

Die Entwicklung des Fragebogens basiert auf einem theoretisch fundierten Modell, das bedeutsame kognitive sowie motivationspsychologische Variablen (Selbstwirksamkeitserwartung, Leistungsmotivation, Leistung, Zufriedenheit etc.) und deren Kausalzusammenhänge definiert. Dieses Modell soll in einem nächsten Schritt durch Berechnung von Strukturgleichungsmodellen statistisch getestet werden. Derartige Ansätze sind in der Literatur bisher wenig verbreitet und beispielsweise in einer Vorhersage von Abschlussnote und Studiendauer aus curricularen Merkmalen Niederländischer Universitäten zu finden [3]. Mit Regressionsanalysen wurde in England der Zusammenhang von Persönlichkeitsbezügen und der beruflichen Vorbereitung oder für nicht-medizinische deutsche Studiengänge die Studienerfolgsprognose mehrdimensional untersucht [4], [5].

Die Ergebnisse können insbesondere für die curriculare Weiterentwicklung, für die Validierung der universitären Ärztlichen Basisprüfung, als Prädiktor für den Erfolg im Staatsexamen, die subjektive Berufsbefähigung oder auch für eine Entscheidung für die Etablierung eines Auswahlverfahrens für zukünftige Studierende herangezogen werden.


Literatur

1.
Spiel, C. Von Lehrveranstaltungsbewertung durch Studierende zur kompetenzorientierten Evaluation von Curricula. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma286. DOI: 10.3205/11gma286 Externer Link
2.
Giesler M, Forster J, Biller S, Fabry G. Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung von Kompetenzen in der Medizin: Ergebnisse zur Reliabilität und Validität. GMS Z Med Ausbild. 2011;28(2):Doc31. DOI: 10.3205/zma000743 Externer Link
3.
Schmidt HG, Cohen-Schotanus J, van der Molen HT, Splinter TAW, Bulte J, Holdrinet R, van Rossum HJ. Learning more by being taught less: a ''time-for-selfstudy'' theory explaining curricular effects on graduation rate and study duration. High Educ. 2010;60:287-300. DOI :10.1007/s10734-009-9300-3
4.
Cave J, Woolf K, Jones A, Dacre J. Easing the transition from student to doctor: How can medical schools help prepare their graduates for starting work? Med Teach. 2009;31(5):403-408. DOI: 10.1080/01421590802348127 Externer Link
5.
Trapmann S. Mehrdimensionale Studienerfolgsprognose: die Bedeutung kognitiver, temperamentsbedingter und motivationale Prädiktoren für verschiedene Kriterien des Studienerfolgs. Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim. Dissertation 2007. Berlin: Logos Verlag; 2008.