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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Zufriedenheit von Studierenden im Praktischen Jahr – gibt es einen Unterschied zwischen einem Modell- und Regelstudiengang?

Poster

  • corresponding author Elisabeth Narciß - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Kompetenzzentrum Praktisches Jahr, Mannheim, Deutschland
  • Nicole Deis - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, AG Lehrforschung, Geschäftsbereich Studium und Lehrentwicklung, Mannheim, Deutschland
  • Udo Obertacke - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Kompetenzzentrum Praktisches Jahr, Mannheim, Deutschland
  • Katrin Schüttpelz-Brauns - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, AG Lehrforschung, Geschäftsbereich Studium und Lehrentwicklung, Mannheim, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP03_01

doi: 10.3205/13gma021, urn:nbn:de:0183-13gma0217

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Narciß et al.
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Gliederung

Text

Einführung: An der Medizinischen Fakultät Mannheim wurde im Herbst 2006 der Modellstudiengang (MaReCuM) eingeführt, wobei der Regelstudiengang (RSG) sukzessive (bis zum letzten PJ–Jahrgang Februar 2011) auslief. Die Ausbildung im Praktischen Jahr (PJ) ist für beide Studiengänge (bis auf die Dauer der Einsätze und das neu eingeführte Quartal „Ambulante Medizin“) jedoch als vergleichbar anzusehen. Im sog. klinischen Studienabschnitt erhielten die Studierenden des RSG fachbezogene Lehre und die Studierenden des MaReCuM fächerübergreifenden Modulunterricht. Wir stellten uns die Frage, ob sich die Zufriedenheit im PJ zwischen den beiden Studiengängen unterscheidet. Die Ausbildungsbedingungen auf der Station und die Betreuung sollten vergleichbar sein. Aufgrund der besseren Vorbereitung durch den integrierten Unterricht vor dem PJ sollten persönliche Eigenschaften des PJ-Studenten, wie z.B. Interesse und Motivation, im MaReCuM stärker zum Tragen kommen als im RSG.

Methoden: 449 Studierende des RSG beantworteten im Rahmen der regulären PJ-Evaluation von Juli 2010-Februar 2012 einen Fragebogen zur Erfassung der Zufriedenheit mit dem Einsatz im Praktischen Jahr. Den gleichen Fragebogen beantworteten 262 Studierende des MaReCuM im Zeitraum von August 2011 – November 2012. Dieser Evaluationsbogen erfasste die Bedingungen auf der Station, die Betreuung und persönliche Variablen der PJ-Studierenden. Zusätzlich wurde erfasst, ob das jeweils absolvierte Fach auch als Wahlfach gewählt worden wäre.

Ergebnisse: Die Studierenden des MaReCuM bewerten sowohl die Bedingungen auf Station als auch die Betreuung in den Pflichfächern Chirurgie und Innere Medizin besser als die Studierenden des Regelstudiengangs. Ob das Fach selbst gewählt worden wäre, hat hier keinen Einfluss. Im Wahlfach gibt es keine Unterschiede zwischen den beiden Studiengängen. Bezüglich der eigenen Person (z.B. Motivation, Nutzen) zeigen die Studierenden des MaReCuM in allen drei o.g. Fächern höhere Werte als die Studierenden im Regelstudiengang. Auch hier macht die „Freiwilligkeit“ des Einsatzes keinen Unterschied.

Diskussion: MaReCuM-Studierende (Modellstudiengang) sind ihrem Einsatz im Praktischen Jahr positiver gegenüber eingestellt als Studierende des Regelstudiengangs. Das kann zum einen daran liegen, dass sie durch die Modulstruktur besser auf das Praktische Jahr vorbereitet wurden oder daran, dass sie mit ihrem Studium im Allgemeinen zufriedener waren. Zudem spielt das Bewusstsein, in einem Modellstudiengang zu studieren, der eine andere Struktur und ein neues Quartal im Praktischen Jahr beinhaltet, sicherlich auch eine Rolle.