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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Ist Team-based Learning ein geeignetes Instrument zur Vermittlung von klinischer Entscheidungsfindung? – Ein Pilot-Projekt im Fach Neurologie

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  • Meike Jost - Neurologische Universitätsklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • Peter Brüstle - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • corresponding author Jochen Brich - Neurologische Universitätsklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP01_06

doi: 10.3205/13gma006, urn:nbn:de:0183-13gma0061

Veröffentlicht: 20. August 2013

© 2013 Jost et al.
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Gliederung

Text

Einleitung/Zielsetzung: Team-based-Learning (TBL) ist ein genau strukturierter Lehr- und Lern-Prozess, der von Dr. Michaelsen in den 1970-er Jahren an der University of Oklahoma primär für Business-Schools entwickelt wurde. Die Vorteile des TBL bei Medizinstudierenden konnten in Studien aus dem nordamerikanischen Raum gut belegt werden: So zeigte sich ein erhöhtes Engagement der Studierenden, qualitativ verbesserte Kommunikationsprozesse und bessere Examensergebnisse [1]. Um zu überprüfen, ob TBL auch klinische Kompetenzen in der Diagnosefindung und Therapieplanung vermitteln kann, entwickelten wir einen Key-Feature-Test, der nach der modifizierten Pyramide von Miller die Stufe „Knows how“ erfasst und damit die Möglichkeit zur Überprüfung der Entscheidungskompetenz bietet [2].

Methodik: Das TBL wurde im Wintersemester 2012/13 als freiwillige Zusatzveranstaltung zu den Themen „Schwindel“, „Erster Epileptischer Anfall“, „Verwirrtheit“ und „Rückenschmerzen“ angeboten. Dazu passend wurde ein computerbasierter Key-Feature-Test mit 13 Fällen (mit insgesamt 51 Fragen entsprechend einer maximalen Punktzahl von 51 Punkten) entwickelt. Am Ende des Semesters wurde dieser Test ebenfalls freiwillig gleichermaßen für TBL-Teilnehmer und Nicht-TBL-Teilnehmer angeboten.

Ergebnisse: Es nahmen 17 Studierende an der freiwilligen Zusatzveranstaltung TBL teil, von welchen 11 die Key-Feature-Prüfung absolvierten. Zusätzlich absolvierten 15 Nicht-TBL-Teilnehmer die gleiche Prüfung. Die Schwierigkeiten der Key-Feature-Fälle rangierten von 0,23–0,79. Cronbachs Alpha für den Test betrug 0,531. Es zeigte sich eine um ca. 2,9 Punkte bessere Leistung der TBL-Teilnehmer im Vergleich zu den Nicht-TBL-Teilnehmern. (28,82 Punkte zu 25,94 Punkte im Mittelwert). Aufgrund der geringen Teilnehmer-Zahl war dieser Unterschied jedoch knapp nicht signifikant.

Schlussfolgerung: In dem Pilotprojekt ergeben sich erste Hinweise darauf, dass TBL eine gute Lehrmethode zur Vermittlung von klinischer Diagnose- und Therapiekompetenz ist. Um dies genauer zu überprüfen, wird im Sommersemester 2013 ein größer angelegtes Projekt zum Vergleich von TBL mit konventionellen Seminaren im Fach Neurologie stattfinden.


Literatur

1.
Parmelee DX, Michaelsen LK, Cook S, Hudes PD. Team-based learning: a practical guide: AMEE guide no. 65. Med Teach. 2012;34(5):e275–e287. DOI: 10.3109/0142159X.2012.651179 Externer Link
2.
Kopp V, Möltner A, Fischer MR. Key-Feature-Probleme zum Prüfen von prozeduralem Wissen: Ein Praxisleitfaden. GMS Z Med Ausbild. 2006;23(3):Doc50. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2006-23/zma000269.shtml Externer Link