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Etablierung evidenzbasierter Weiterbildung in der Notfallmedizin: Der "Notarzt-Kurs“ nach dem Aachener Modell
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Veröffentlicht: | 18. September 2012 |
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Hintergrund: Die Qualifizierung für eine Tätigkeit im "Notarztdienst“ ist von den zuständigen Landesärztekammern unterschiedlich geregelt, insbesondere die Regelungen bezüglich der Ableistung entsprechender Einsätze betreffend. In jedem Fall ist der Besuch eines 80 h-Kurs zum Erwerb des "Fachkundenachweises Rettungsdienst“ erforderlich. Hierfür existiert eine Vielzahl an Kursangeboten, in denen strukturierte und zielgerichtete Versorgungskonzepte sowie kompetenz-orientierter Unterricht mit adäquater Lernziel-Kontrolle nicht integriert sind.
Methoden: Ziel war es evidenz-basierte Inhalte, bei denen Nutzen verschiedener Einzelmaßnahmen nachgewiesen wurde, in den 80h-Kurs "Rettungsdienst“ zu integrieren. Hierbei sollte praxis-orientierter Unterricht in Kleingruppen sowie eine kompetenz-basierte Lernziel-Kontrolle ermöglicht werden.
Ergebnis: Es wurde ein Curriculum erarbeitet, das die Implementierung eines zertifizierenden Kurses des European Resuscitation Council (ERC) zum Advanced Life Support (ALS)-Provider einschließlich der erforderlichen Prüfungsregularien in das Musterkursbuch Notfallmedizin der BÄK beinhaltet. Seit 2005 nahmen inzwischen insgesamt 145 Ärzte (61%) und 92 Ärztinnen (39%) an diesem Kursformat teil. Eine Zertifizierung als ERC ALS-Provider erhielten dabei 229 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (97%).
Schlussfolgerung: Die Auswertung der Kurs-Evaluation bestätigt die Akzeptanz des entwickelten Kurskonzeptes. Zudem demonstrieren die Ergebnisse der praktischen Lernziel-Kontrolle, das eine Integration evidenz-basierter Inhalte einschließlich Überprüfung möglich ist. In der Zukunft sollten weitere evidenz-basierte Themen in den Kurs integriert werden.