gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

27.09. - 29.09.2012, Aachen

Team-based-Learning: vorteilhaft bei der Vermittlung von anspruchsvollen praktischen skills?

Vortrag

  • corresponding author Matthias Knobe - RWTH Aachen, Unfallchirurgie, Aachen, Deutschland
  • John Bennet Carow - RWTH Aachen, Unfallchirurgie, Aachen, Deutschland
  • Miriam Rüsseler - Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M., Unfallchirurgie, Frankfurt, Deutschland
  • Melanie Simon - RWTH Aachen, Studiendekanat, Aachen, Deutschland
  • Sasa Sopka - RWTH Aachen, Anästhesie / AIXTRA, Aachen, Deutschland
  • Stefan Beckers - RWTH Aachen, Anästhesie / AIXTRA, Aachen, Deutschland
  • Felix Hoffmann - RWTH Aachen, Unfallchirurgie, Aachen, Deutschland
  • Hans-Christoph Pape - RWTH Aachen, Unfallchirurgie, Aachen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Aachen, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocV564

doi: 10.3205/12gma194, urn:nbn:de:0183-12gma1940

Veröffentlicht: 18. September 2012

© 2012 Knobe et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Team-based-Learning (TBL) versucht durch moderierten Kleingruppenunterricht gruppendynamische Prozesse zu fördern, die den individuellen Lernerfolg verbessern. Bisher ist nicht bekannt, ob diese innovative Lernform auch zur Vermittlung von bimanuell anspruchsvollen praktischen skills geeignet ist. Das Ziel der Studie war die Erfassung des theoretischen und praktischen Lernerfolgs im Bereich des Muskuloskelettalen Ultraschalls (MSUS, Schulter) in Abhängigkeit von der angewandten Lehrform im Rahmen eines kleingruppenbasierten Intensivkurses.

Material und Methoden: Es wurden im SS10 bis zum WS11/12 118 Studenten (m=44; w=74, Semester=5,3) im Rahmen eines Wahlkurses "Sonographie am Bewegungsapparat“ unterrichtet. Nach zufälliger Einteilung zur "Peer-Teaching-Gruppe“ (PT, n=35), "Doktorengruppe“ (DR, n=39) sowie "TBL-Gruppe“ (TBL, n=44) wurde den freiwilligen studentischen "Dozenten“ der PT-Gruppe eine kurze Einführung in die Bedienung des Sonographiegerätes sowie eine einwöchige Vorbereitungszeit mit entsprechender Lektüre gegeben. Die TBL-Gruppe erhielt die Lehrmaterialien 10 Tage vor der jeweiligen Unterrichsteinheit zur individuellen Vorbereitung. Die DR-Gruppe wurde durch erfahrene Ärzte (DEGUM-Zertifikat) unterrichtet. Der Unterricht umfasste 2 Termine á 2h (Theorie und Üben der DEGUM Standard-Schnitte). Der Wissenszuwachs wurde zunächst als theoretische Prüfung (MC, max. 9 Punkte, pre-post-Design), jedoch auch als praktische Prüfung (objective structured clinical examination; OSCE) eine Woche nach dem Unterricht abgefragt.

Ergebnisse: Die Abfrage der Theorie zur Schultersonographie mittels MC-Fragen zeigte eine bessere Lernleistung in der TBL-Gruppe (p=0.003), während praxisnahe bildbasierte Fragen nicht in höherer Anzahl beantwortet wurden (p=0,567). Der OSCE-Score (p=0,513) und die hierfür notwendige Zeit (p=0,727) zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.

Zusammenfassung: Das Konzept des Team-based-Learnings scheint für theorie-assoziierte Inhalte eine gewinnbringende Lehroption zu sein. Im Rahmen der Weitergabe von anspruchsvollen bimanuellen skills besteht zumindest im Bereich der Muskuloskelettalen Sonographie im Vergleich zu etablierten Lehrformen Gleichwertigkeit.