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Qualitätsbeurteilung von Reformcurricula: Wie sehen die Absolvierenden Ihr Medizinstudium in der Retrospektive im 2. Jahr Ihrer ärztlichen Tätigkeit?
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Veröffentlicht: | 18. September 2012 |
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Hintergrund: Das Curriculum Humanmedizin der Universität Zürich wurde grundlegend reformiert. Als ein Instrument der retrospektiven Evaluation wurden Absolvierendenbefragungen gewählt.
Fragestellung: Wie beurteilt die Absolvierenden-Kohorte des reformierten Medizin-Curriculums (Reformkohorte, RK) im Vergleich mit der Absolvierenden-Kohorte des letztmalig durchgeführten traditionellen Curriculums (Kontrollkohorte, KK) nach 18-monatiger ärztlicher Tätigkeit ihr Medizinstudium?
Methodik: Den Absolvierenden der KK und der RK wurde ein identischer Fragebogen mit insgesamt 107 Items jeweils 18 Monate nach Studienabschluss zugestellt. Gefragt wurde nach Struktur, Ausbildungsqualität und Relevanz der vermittelten Lerninhalte für die Ausübung des Arztberufes mit einer 5-Punkte-Likert-Antwortskala. Die Ergebnisse wurden mit den Resultaten der Befragung direkt nach Studienabschluss verglichen.
Ergebnisse: Die Rücklaufquote für die KK betrug 40,7 % (N=82), für die RK 33,3 % (N=72). Die RK schätzt den Anteil der hausarztmedizinischen Lerninhalte im Gegensatz zur KK als gerade richtig ein (61,8 % der RK vs. 26,3 % KK, p<0,05). RK sowie KK beurteilen den Anteil praktischer Lerninhalte als zu klein (MW RK= 64,3 %; KK=65,1%). An beiden Messzeitpunkten fühlte sich die RK durch das Studium besser auf das Berufsleben vorbereitet (MW RK=3,44 [3,38]; KK=3,16 [3,12]).
Schlussfolgerungen: Wesentliche Reformziele scheinen im Vergleich zum bisherigen Curriculum erreicht worden zu sein. Die Einschätzungen innerhalb der Kohorten sind zwischen beiden Messzeitpunkten weitgehend stabil [1], [2].