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Wie groß ist die Schnittmenge zwischen Schmerztherapie und Palliativmedizin? – eine Inhaltsanalyse internationaler Curricula
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Veröffentlicht: | 18. September 2012 |
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Hintergrund: In der aktuellen Diskussion zur Erweiterung des Querschnittsbereichs 13 Palliativmedizin stellt sich die Frage nach der Schnittmenge der Fächer Palliativmedizin und Schmerztherapie. Internationale Curricula für die studentische Ausbildung in Palliativmedizin sollen zum Umfang schmerztherapeutischer Inhalte analysiert werden.
Methodik: Palliativmedizinische Curricula wurden durch Internetrecherche mit etablierten Suchmaschinen (Google) und anhand von Datenbanken (medline/pubmed) identifiziert. Ein validiertes Mappinginstrument (palliative care education assessment tool; PEAT) diente zur Detektion schmerztherapeutischer Inhalte in den Curricula. PEAT enthält 83 für die palliativmedizinische Ausbildung relevante Themen, die in sieben Domänen gegliedert sind. Domäne zwei (Schmerz) enthält 12 Themen (15%). Zusätzliche schmerztherapeutische Inhalte der Curricula wurden qualitativ analysiert.
Ergebnisse: Im Zeitraum 1993-2011 identifizierten wir 16 internationale Curricula für die studentische Lehre in Palliativmedizin. In allen Curricula wird die PEAT-Domäne zwei (Schmerz) erwähnt. Sie benennen insgesamt 2 bis 65 der 83 PEAT-Themen und 0-11 der speziell schmerztherapeutischen PEAT-Themen als Lehrinhalte. Letztere bestimmten somit 0-21 (im Mittel 13) % der Curriculainhalte. Als einziger zusätzlicher schmerztherapeutischer Inhalt wurde „Durchbruchschmerz“ in 5 der 16 Curricula als Thema erwähnt.
Schlussfolgerung: Schmerztherapie ist regelhaft Inhalt internationaler Curricula für die studentische Lehre in Palliativmedizin. Der Umfang und damit die Schnittmenge zum Fach Schmerztherapie ist sehr begrenzt.