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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Personalprobleme in der OSCE-Prüfung: Sind PJ-Studenten die Lösung?

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Peter Iblher - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland; Universität zu Lübeck, Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin, Lübeck, Deutschland
  • author Michaela Zupanic - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • Altje Parbel - Universität zu Lübeck, Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin, Lübeck, Deutschland
  • author Hermann Heinze - Universität zu Lübeck, Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin, Lübeck, Deutschland
  • author Martin R. Fischer - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Institut für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • author Peter Schmucker - Universität zu Lübeck, Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin, Lübeck, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma239

doi: 10.3205/11gma239, urn:nbn:de:0183-11gma2394

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Iblher et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Praktische Fertigkeiten sollten im klinischen Unterricht vermittelt und in adäquaten Prüfungsformaten, wie OSCE- (Objective Structured Clinical Examination) Prüfungen, evaluiert werden. Der hohe Bedarf an personellen Ressourcen stellt häufig einen limitierenden Faktor für die Durchführung dar. Der Einsatz von PJ-Studenten als Prüfer böte eine personelle Entlastung, sowie eine Vorbereitung der Studenten auf eine spätere ärztliche Prüfertätigkeit.

Fragestellung: Bestehen Unterschiede zwischen studentischen (SP) und ärztlichen Prüfern (ÄP) hinsichtlich der Prüfungs- und Evaluationsergebnisse in der OSCE-Abschlussprüfung Notfallmedizin des Sommersemesters 2010 in Lübeck?

Methoden: Die Prüflinge (w=78, 67,2%; m=38, 32,7%) des überwiegend sechsten (85,3%) Semesters wurden randomisiert einer der Versuchsbedingungen (SP=60/ ÄP=56) zugeteilt und absolvierten einen 7-Stationen OSCE (1.BLS, 2.ACLS, 3.Trauma (T), 4.Kindernotfall (KN), 5. Herzinfarkt (H), 6. Atemweg-Management (AM) und 7. Gynäkologischer Notfall (GN)). Der OSCE-Parcours war doppelt aufgebaut und jeweils ärztlich oder studentisch besetzt. In jeder Teilstation waren maximal 25 Punkte zu erreichen (max. Gesamtpunktzahl: 175 Pkt.). Nach Prüfungsende wurde die OSCE mittels standardisiertem Fragebogen (87 Items in neun Skalen, fünfstufige Likert-Skala) durch die Prüflinge evaluiert. Die Ergebnisse wurden deskriptiv und mittels t-Test für unabhängige Stichproben ausgewertet.

Ergebnisse: SP vergaben in den Stationen „T“ (SP: MW=20,87±2,09, ÄP: MW=16,65±5,33; t=5,664, p<0,001) und „AM“ (SP: MW=22,75±2,65, ÄP: MW=20,32±3,52; t=4,188, p<0,001) signifikant mehr Punkte als ÄP . In der Gesamtpunktzahl zeigte sich kein signifikanter Unterschied (SP: MW=148,75±15,57 ÄP: MW=144,76±14,12; t=1,434, p=0,154). In der Evaluation fand sich lediglich für die ärztlichen Station „H“ eine signifikant bessere Bewertung (SP: MW=3,83±0,87, ÄP: MW=4,33±0,61; t=-3553, p=0,001).

Schlussfolgerung: Trotz der Unterschiede zwischen Prüfergruppen in zwei Stationen gab es keinen Unterschied in der Gesamtpunktzahl zwischen SP und ÄP. Auch die Evaluation zeigte keine gravierenden Unterschiede. Der Einsatz von PJ-Studenten im standardisierten OSCE erscheint also möglich und sollte in Folgestudien weiter untersucht werden [1].


Literatur

1.
Harden RM, Stevenson M, Downie WW, Wilson GM. Assessment of clinical competence using objective structured examination. Br Med J.1975;1(5955):447-451. DOI: 10.1136/bmj.1.5955.447 Externer Link