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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Das Hamburger Auswahlverfahren in der Zahnmedizin – Erste Ergebnisse

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma216

doi: 10.3205/11gma216, urn:nbn:de:0183-11gma2169

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Kothe et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: 2009 absolvierten am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf 121 Studienplatzbewerber der Zahnmedizin als Auswahlverfahren den HAM-Nat, einen MC-Test zu naturwissenschaftlichen Schulkenntnissen. Mit 131 Bewerbern wurde in 2010 zur Auswahl zusätzlich der HAM-Man eingesetzt, eine Arbeitsprobe, bei der mit Hilfe einer Zange Drähte nach einer Vorlage gebogen werden müssen.

Welcher Aufwand und welche Kosten sind mit der Durchführung eines Auswahlverfahrens in der Zahnmedizin verbunden? Können der HAM-Nat und der HAM-Man den vorklinischen Studienerfolg besser vorhersagen als die Abiturdurchschnittsnote?

Methoden: Der vorklinische Studienerfolg als Kriteriumsvariable setzt sich aus einem theoretischen und praktischen Teil zusammen. Der theoretische Studienerfolg ist durch die vorklinischen, naturwissenschaftlichen Fächer und die Naturwissenschaftliche Vorprüfung repräsentiert, welcher zum HAM-Nat und zur Abiturdurchschnittsnote als Prädiktoren in Beziehung gesetzt wird. Die Leistungen im technisch-propädeutischen Kurs bilden den praktischen Studienerfolg, der durch den HAM-Man und die Abiturdurchschnittsnote als Prädiktoren aufgeklärt werden soll.

Aufgrund der verteilungsfreien Beschaffenheit der Stichprobe und der latenten (nicht direkt beobachtbaren) Charakteristik der Variablen wird als Auswertungsmethode das „partial-least squares“ Verfahren (PLS) angewendet, ein varianzbasiertes Strukturgleichungsmodell der „second-generation techniques“ in der Statistik.

Ergebnisse: Beide Testverfahren können für 200 Bewerber(innen) innerhalb eines Tages durchgeführt werden. Für die Durchführung des HAM-Nat werden Vorlesungssäle mit insgesamt 800 Plätzen und vier Aufsichtspersonen pro Saal benötigt. Die Testauswertung erfolgt mittels ADF-Scanner teilautomatisiert. Die HAM-Nat-Ergebnisse der Zahnmedizinbewerber sind durchschnittlich ca. 19 % schlechter als die der Medizinbewerber.

Der HAM-Man wird in zwei Durchgängen in fünf Seminarräumen durchgeführt. Insgesamt werden fünf Testleiter und zehn Aufsichtspersonen benötigt. Die Bewertung der Drahtbiegeproben erfolgt durch zwei Zahnärzte oder -techniker. Berechnet werden Korrelationen, Interrater-Reliabilitäten und prädiktive Validitäten sowie die Zufriedenheit der Testteilnehmer.

Schlussfolgerung: Die Testökonomie von HAM-Nat und HAM-Man ist sehr hoch und stellt ein wichtiges Argument für ein Auswahlverfahrens in der Zahnmedizin dar. Deren prädiktive Validität wird auf der Tagung vorgestellt werden.