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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Entwicklung Multipler Mini Interviews – Erfahrungen und erste Ergebnisse

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma213

doi: 10.3205/11gma213, urn:nbn:de:0183-11gma2137

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Hissbach et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Für die Weiterentwicklung des Auswahlverfahrens an der Universität Hamburg wurden 2009 zum ersten Mal Interviews nach dem Vorbild der in Kanada entwickelten Multiplen Mini Interviews (MMI) durchgeführt. Das Hamburger Interview (HAM-Int) soll persönliche Eigenschaften jenseits von Abiturnote und naturwissenschaftlichen Kenntnissen abbilden. Ziel der Studie war, die Reliabilität und die Akzeptanz des Verfahrens zu ermitteln und aus den Daten Möglichkeiten für Verbesserungen abzuleiten.

Methoden: Zur Ermittlung gewünschter Eigenschaften von Studierenden wurde eine Umfrage bei verschiedenen Gruppen der Fakultät durchgeführt. Zu den wichtigsten Charakteristika wurden 12 Interviewstationen entwickelt. Das HAM-Int fand an einem Tag mit 78 Studienbewerbern und 58 Interviewern unter Auswahlbedingungen statt. Die Reliabilität des Verfahrens wurde im Rahmen der Generalisierbarkeitstheorie analysiert. Ein Evaluationsbogen für Interviewer und Bewerber gab Auskunft über die Zufriedenheit mit dem Verfahren.

Ergebnisse: Alle befragten Gruppen bewerteten einheitlich folgende Eigenschaften als besonders wichtig: Integrität, Selbstreflexion, Selbstregulation, Einfühlungsvermögen, Entscheidungsfähigkeit, Respekt, Umgang mit Belastungen und Stress und Motivation für das Studium. Die Gesamtreliabilität des Verfahrens lag bei G=0.71, die Akzeptanz bei Interviewern und Bewerbern war hoch.

Schlussfolgerung: Der Aufwand für die Entwicklung der Stationen und die Organisation des Verfahrens ist beträchtlich. Die Reliabilität ist für ein Interviewverfahren akzeptabel, jedoch geringer als die von MMIs in ausländischen Studien. Aus den Erfahrungen wurden Maßnahmen für 2010 abgeleitet (z.B. umfassendere Interviewerschulung, Überarbeitung der Bewertungsbögen), die zu einer Verbesserung der Reliabilität (G=0.76 bei 8 Stationen) und der Organisation führten [1], [2], [3].


Literatur

1.
Eva KW, Reiter HI, Rosenfeld J, Norman GR. The relationship between interviewers' characteristics and ratings assigned during a multiple mini-interview. Acad Med. 2004;79(6):602-609. DOI: 10.1097/00001888-200406000-00021 Externer Link
2.
Eva KW, Rosenfeld J, Reiter HI, Norman GR. An admissions OSCE: the multiple mini-interview. Med Educ. 2004;38(3):314-326. DOI: 10.1046/j.1365-2923.2004.01776.x Externer Link
3.
Roberts C, Zoanetti N, Rothnie I. Validating a multiple mini-interview question bank assessing entry-level reasoning skills in candidates for graduate-entry medicine and dentistry programmes. Med Educ. 2009;43(4):350-359. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2009.03292.x Externer Link