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Eine zeiteffiziente pädagogische Beratungsmethodik für Plenardidaktik in 10 Schritten: Erste Ergebnisse zeigen eine signifikante Steigerung in der Selbsteinschätzung der didaktischen Kompetenz
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Veröffentlicht: | 26. September 2011 |
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Zeitmangel gilt als einer der Hauptgründe, warum Dozenten nicht an didaktischen Fortbildungen teilnehmen. An anderer Stelle wurde eine zeiteffiziente pädagogische Beratungsmethode für Plenardidaktik in 10 Schritten vorgestellt [1]. Sie beinhaltet als Kernpunkte die zweimalige Hospitation des Unterrichts durch einen in Medizindidaktik ausgebildeten Berater mit anschließenden Rückmeldegesprächen. Dabei werden drei Perspektiven des beobachteten Unterrichts miteinander verglichen: Eigenperspektive des Dozenten, Sichtweise der Studenten und Beobachtungen des Experten. Anschließend werden Handlungsoptionen definiert, schriftlich festgehalten und dem Dozenten Gelegenheit gegeben sie auszuprobieren. Insgesamt bedeutet die Beratung für den Dozenten eine Zeitinvestition von nur 90 Minuten.
Fragestellung: Ist die vorgestellte Beratungsmethodik wirksam?
Methoden: Die Beratung wurde mit 10 Dozenten (Chirurg, Krankenpflegerin, Labormediziner, Physiotherapeutin, Kardiologe, Logopäde, Mikrobiologin, Hygienemedizinerin, Internistin, Biologin) durchgeführt. Anschließend schätzten sich die Teilnehmer retrospektiv selbst ein. Dabei wurden die drei didaktischen Kompetenzbereiche „Struktur und Organisation der Vorlesung“, „Interaktion mit den Studierenden“ und „Präsentationstechnik und Vortragsweise“ im Sinne einer Vorher/Nachher-Analyse ausgewertet.
Ergebnisse: In allen drei Kompetenzbereichen war ein statistisch signifikanter Anstieg (Wilcoxon Signed-Rank Test, p<.05) zu verzeichnen, wobei der Bereich „Interaktion mit den Studierenden“ am stärksten zunahm.
Schlussfolgerung: Dozenten sind hochqualifizierte Personen, die in der Lage sind, ihre Fähigkeiten selbst zu verbessern, wenn sie didaktische Tipps gezielt für ihre konkrete Unterrichtssituation erhalten. Besonders von der verbesserten Interaktion mit den Studierenden ist ein positiver Effekt auf das studentische Lernen in der traditionellen Plenardidaktik zu erwarten.