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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Verbesserung der EKG-Beurteilungsfertigkeiten von Studenten der Humanmedizin – empirische Untersuchung des Lernerfolgs eines neuen extracurricularen studentisch geleiteten Tutoriums an der Philipps-Universität Marburg

Poster

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma143

doi: 10.3205/11gma143, urn:nbn:de:0183-11gma1436

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Leson et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Während der Curriculumsentwicklung „praktische Fertigkeiten“ wurden Studenten nach der Zufriedenheit mit ihren kardiologischen Fertigkeiten gefragt. Außerdem sollte untersucht werden, ob einfachste EKG-Beurteilungen durch eine einmalige Intervention nachhaltig verbessert werden können.

Methoden: Ein Fragebogen, der nach dem Grad des Selbstvertrauens in die eigenen kardiologischen Basisfertigkeiten fragte, wurde im WS09/10 vom 2. und 3. klinischen Studienjahr beantwortet.

Das Tutorium „Kardiologische Skills“ wurde eingeführt. Lernziel war nicht nur das richtige Diagnosestellen, sondern auch die Beschreibung der Abweichungen vom Normalbefund. Um Ausgangsniveau und Lernzuwachs zu messen, wurden direkt vor und nach dem Tutorium sowie 4 Wochen später OSCEs durchgeführt (OSCEs 1/2/3), in denen die Teilnehmer 5 Min. Zeit hatten in einem EKG die Herzfrequenz (Hf) zu bestimmen, zu prüfen, ob die Herzaktion regelmäßig ist und ein weiteres EKG (einen kompletten Schenkelblock) zu befunden. Als Messinstrument wurden „Checklisten-Items“ verwendet. Hauptzielkriterien waren richtige Diagnose und Gesamtpunktzahl.

Ergebnisse: Auffällig war, dass nur 17,8% der Studenten den extracurricularen EKG-Kurs, der von der Klinik für Kardiologie angeboten wird, besucht haben. Es verwundert also nicht, dass nur 4,8% von 357 Studenten angeben, EKG-Veränderungen zu erkennen.

In OSCE 2 stellten signifikant mehr Studenten eine richtige Diagnose als in OSCE 1 (p<0,001) und 3 (p=0,006). In der Anzahl an richtigen Diagnosen in OSCE 1 und 3 war kein signifikanter Unterschied festzustellen (p=0,192). Die erreichten Gesamtpunktzahlen waren in OSCE 2 und 3 signifikant höher als in OSCE 1 (p<0,001). Zwischen OSCE 2 und 3 ließ sich kein signifikanter Unterschied feststellen (p=0,363).

Schlussfolgerung: Der Besuch des praxisorientierten EKG-Kurses der Klinik sollte durch eine verbesserte Motivation der Studenten optimiert oder curricular eingebunden werden. Es war möglich durch eine einmalige Intervention das prozedurale Vorgehen nachhaltig zu verbessern, explizites Fachwissen konnte hingegen nicht beigebracht werden.