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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Verbesserung der Qualität des Basic Life Support bei Studierenden im Praktischen Jahr

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma136

doi: 10.3205/11gma136, urn:nbn:de:0183-11gma1364

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Loose et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der Erfolg einer Reanimation hängt maßgeblich von einem unverzüglichen Beginn und einer korrekten und kontinuierlichen Durchführung ab [1]. Studierende im Praktischen Jahr (PJ) müssen bei Notfällen in der Lage sein, bis zum Eintreffen des Rea-Teams eine suffiziente Reanimation durchzuführen. Untersuchungen deuten darauf hin, dass sowohl bei Pflegepersonal als auch bei Ärzten ein erhebliches Defizit in der Kenntnis dieser Fähigkeiten besteht [2]. Der Fokus unserer Untersuchung liegt daher auf zwei Fragen:

  • Wie gut ist die praktische Durchführung des BLS bei PJ-Studierenden?
  • Motiviert die Teilnahme an einer BLS-OSCE Station zum Besuch eines freiwilligen Repetitoriums?

Methoden: PJ-Studierende der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) wurden in einer formativen Objective Structured Clinical Examination (OSCE) in der Inneren Medizin geprüft. Die Stationen waren den Studenten vorab nicht bekannt. Die OSCE ist bereits als gute Prüfungsform in der notfallmedizinischen Ausbildung beschrieben worden [3]. Eine Station prüfte die Durchführung des BLS ohne Hilfsmittel. Der Antworthorizont wurde gemäß den aktuell gültigen Leitlinien [4] definiert und die Leistung "peformanced-based" bewertet. Cronbachs α lag für die Station bei 0,84. Im Anschluss erfolgte ein mündliches Feedback. Den Studierenden wurde innerhalb einer Woche das eigene Abschneiden im Vergleich zur Gesamtkohorte mitgeteilt. Gleichzeitig erfolgte die Einladung zu einem freiwilligen, durch einen studentischen Tutor geleiteten, Repetitorium.

Ergebnisse: Unter den Teilnehmern hatten 17% beruflich Erfahrung in der Notfallmedizin gesammelt. Ein Viertel der PJ-Studierenden wertete eine Schnappatmung als „normale Atmung“ und begann erst nach Aufforderung mit der Reanimation. 28% setzten keinen Notruf ab. Es vergingen im Schnitt 40 Sekunden bis zur ersten suffizienten Thoraxkompression. Die durchschnittliche Gesamtleistung der PJ-Studierenden betrug 56,6% (± 26,1%).

Die Hälfte der PJ-Studierenden meldeten sich nach der Teilnahme am OSCE zum freiwilligen Repetitorium an. 83% fühlten sich anschließend besser auf Reanimationssituationen vorbereitet.

Schlussfolgerung: Die praktische Durchführung des BLS bei PJ'lern ist mangelhaft. Ein OSCE mit BLS-Station kann Lücken aufzeigen und zur Teilnahme an freiwilligen Angeboten motivieren.


Literatur

1.
Wenzel V, Russo SG, Arntz HR, Bahr J, Baubin MA, Böttiger BW, Dirks B, Kreimeier U, Fries M, Eich C. Comments on the 2010 guidelines on cardiopulmonary resuscitation of the European Resuscitation Council. Anaesthesist. 2010;59(12):1105-1123. DOI: 10.1007/s00101-010-1820-9 Externer Link
2.
Passali C, Pantazopoulos I, Dontas I, Patsaki A, Barouxis D, Troupis G, Yanthos T. Evaluation of nurses' and doctors' knowledge of basic & advanced life support resuscitation guidelines. Nurse Educ Pract. 2011. [Epub ahead of print]
3.
Weißer FO, Dirks B, Georgieff M. Objective Structured Clinical Examination (OSCE). Notfall Rettungsmed. 2004;7:237-243.
4.
Koster RW, Baubin MA, Bossaert LL, Caballero A, Cassan P, Castrén M, Granja C, Handley AJ, Monsieurs KG, Perkins GD, Raffay V, Sandroni C. Basismaßnahmen zur Wiederbelebung Erwachsener und Verwendung automatisierter externer Defibrillatoren. Notfall Rettungsmed. 2010;13:523-342. DOI: 10.1007/s10049-010-1368-x Externer Link