gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Progress Testing: Gegenwärtiger Stand und zukünftige Anforderungen an Theorie und Praxis

Vortrag

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma064

doi: 10.3205/11gma064, urn:nbn:de:0183-11gma0640

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Schauber et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Fragestellung: In den letzten Jahrzehnten hat sich Progress Testing in der medizinischen Ausbildung international [1] in einer Vielzahl an Kooperationsprojekten etabliert. Allein zahlenmäßig liegen die Teilnahmen pro Semester beim Berliner Progress Test Medizin (Stand 4/2011 N>9000) einerseits deutlich über dem Umfang nationaler Stichproben aus PISA oder TIMSS andererseits aber auch denen des Staatsexamens. Auch Kooperationen aus den Niederlanden, Kanada oder den USA haben ähnliche oder höhere Teilnehmerzahlen. Zunehmend ergeben sich fachliche Anknüpfungspunkte an die internationale Bildungsforschung. Für den deutschsprachigen PTM wird deutlich, dass allein dieses Wachstum für das Konzept eine neue Entwicklungsstufe bedeutet.

Methoden: Um für künftige Anforderungen und Herausforderungen an das Progress Testing einen fundierten theoretischen Rahmen zu Grunde legen zu können, wurden daher Konzepte aus der empirischen Bildungsforschung im Zusammenhang mit Large Scale Assessments auf ihre Anwendbarkeit für Fragen des Progress Testings hin begutachtet.

Ergebnisse: Aus den Bereichen der schulischen Bildungsforschung steht ein umfassendes theoretisches, methodisches und begriffliches Inventar zur Verfügung. Hieraus können einerseits Wege und Entwicklungsmöglichkeiten für eine möglichst effiziente und nachhaltige Gewinnung von verlässlichen Informationen über Individuen, Curricula oder ein ganzes Bildungssystem abgeleitet werden. Andererseits werden Forderungen nach einer stärkeren theoretischen Fundierung medizinischer Ausbildungsforschung [2] aufgenommen.

Schlussfolgerung: Um auf die neuen Anforderungen zu reagieren, sollte die zukünftige konzeptuelle Ausrichtung des Progress Testings auf einer Verknüpfung von Ansätzen aus dem medizinischen Ausbildungskontext [3] und Erkenntnissen der empirischen Bildungsforschung [4], [5] basieren.


Literatur

1.
Freeman A, van der Vleuten C, Nouns Z, Ricketts C. Progress testing internationally (Commentary on the Special Issue on Progress Testing). Med Teach. 2010;32(6):451-455. DOI: 10.3109/0142159X.2010.485231 Externer Link
2.
Cook DA, Beckman TJ, Bordage G. Quality of reporting of experimental studies in medical education: a systematic review. Med Educ. 2007;41(8):737-745. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2007.02777.x Externer Link
3.
Van der Vleuten C. The assessment of professional competence: Developments, research and practical implications. Adv Health Sci Educ. 1996;1(1):41-67. DOI: 10.1007/BF00596229 Externer Link
4.
Klieme E, Avenarius H, Blum W, Döbrich P, Gruber H, Prenzel M, Reiss K, Riquarts K, Rost J, Tenorth HE, Vollmer HJ. Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Bonn: Bundesministerium für Bildung und Forschung; 2007.
5.
Frey A, Hartig J, Rupp AA. An NCME Instructional Module on Booklet Designs in Large-Scale Assessments of Student Achievement: Theory and Practice. Educ Meas Iss Prac. 2009;28(3):39-53. DOI: 10.1111/j.1745-3992.2009.00154.x Externer Link