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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Vergleich kollegialer Einzel- mit Gruppen-Reviews allgemeinmedizinischer Multiple-Choice-Fragen

Vortrag

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  • corresponding author presenting/speaker Klaus Böhme - Uniklinik Freiburg, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma062

doi: 10.3205/11gma062, urn:nbn:de:0183-11gma0621

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Böhme.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Im Fach Allgemeinmedizin werden die obligat zu benotenden Leistungsnachweise an vielen Hochschulstandorten über Klausuren mit Multiple-Choice-Fragen (MCF) erbracht. Zur Qualitätssicherung bietet sich u.a. ein Peer-Review-Verfahren für die eingesetzten MCF an. Für die optimale Effektivität und Effizienz solcher zeit- und personalintensiven Peer-Reviews ist nicht zuletzt die Verfahrensweise von Bedeutung. Ziel der Studie ist es zu untersuchen, ob sich Einzel- von Gruppen-Reviews hinsichtlich definierter Parameter unterscheiden.

Methoden: In einer kontrollierten Studie mit Cross-Over-Design, durchgeführt mit je 3 allgemeinmedizinischen Reviewern 4 verschiedener deutscher Hochschulstandorte, wurden die Beurteilungen der Reviewer von 80 MCF (für jeden Teilnehmer jeweils 40 im Einzel-, 40 im Gruppen-Review) mit externen Beurteilungen durch ein Expertengremium verglichen. Daneben wurden über Fragebögen subjektive Einschätzungen der Studienteilnehmer zum Review und der Zeitaufwand erfasst.

Ergebnisse: Statistisch signifikante Unterschiede in der Reliabilität finden sich zwischen Einzel- und Gruppen-Review nicht. Der Zeitaufwand für die Gruppen-Reviews liegt im Mittel etwas höher als für die Einzel-Reviews. Die subjektiven Einschätzungen der Studienteilnehmer zur Zufriedenheit mit dem Review-Prozess, der Effektivität und Wichtigkeit der Reviews tendieren eher in Richtung Gruppen-Reviews

Schlussfolgerung: Eindeutige Empfehlungen für oder gegen die Durchführung eines der beiden Review-Verfahren lassen sich aufgrund der Studienergebnisse nicht abgeben. Die spezifische Arbeitsstruktur und –organisation sowie die Präferenzen der Mitarbeiter an einzelnen Hochschulstandorten sollten am ehesten für die Wahl des Verfahrens ausschlaggebend sein [1], [2], [3].


Literatur

1.
Krebs R. Anleitung zur Herstellung von MC-Fragen und MC-Prüfungen für die ärztliche Ausbildung. Bern: Institut für Medizinische Lehre IMS, Abteilung für Ausbildungs- und Examensforschung AAE; 2004.
2.
Kazubke E, Schüttpelz-Brauns K. Gruppenleistungen beim Review von Multiple-Choice-Fragen – ein Vergleich von face-to-face und virtuellen Gruppen, mit und ohne Moderation. GMS Z Med Ausbild, 2010;27(5):Doc68. DOI: 10.3205/zma000705 Externer Link
3.
Downing SM. Reliability: on the reproducibility of assessment data. Med Educ. 2004;38(9):1006-1012. DOI: 10.1111/j.1365-2929.2004.01932.x Externer Link