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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Etablierung eines virtuellen Hochschulkurses für Anamnese und klinisch-chirurgische Untersuchungstechniken für Studierende der Humanmedizin

Vortrag

  • corresponding author presenting/speaker Robert B. Brauer - TU München, Klinikum rechts der Isar, Chirurgische Klinik, München, Deutschland
  • author Karina Holak - LMU München, Neonatologie, Abteilung des Dr. von Haunerschen Kinderspitals, München, Deutschland
  • author Roland Bodics - TU München, Klinikum rechts der Isar, Chirurgische Klinik, München, Deutschland
  • author Josef Heumann - TU München, Klinikum rechts der Isar, Chirurgische Klinik, München, Deutschland
  • author Helmut Rosalinde - Virtuelle Hochschule Bayern, München, Deutschland
  • author Helmut Friess - TU München, Klinikum rechts der Isar, Chirurgische Klinik, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma055

doi: 10.3205/11gma055, urn:nbn:de:0183-11gma0554

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Brauer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die klinische Kontaktaufnahme mit Anamnese und klinischer Untersuchung des Patienten ist das Handwerkszeug für den klinisch tätigen Arzt. Die Grundlagen werden bereits im vorklinischen Abschnitt erworben. Um die Hemmschwelle beim Erstkontakt und Umgang der vorklinischen Studierenden mit realen Patienten zu verringern und um die Ausbildung yu verbessern, wurde ein Videolernkurs in Ergänzung zur Präsenzlehre entwickelt und seit 2010 eingesetzt.

Methoden: In einer Kooperation von TU und LMU in München konnte für den gemeinsamen vorklinischen Studienabschnitt mit Unterstützung der Virtuellen Hochschule Bayern (VHB) ein Videolernkurs mit anschließenden Online-Prüfung in Form von Multiple-Choice Fragen etabliert werden. Die Videoaufnahmen in HD-Qualität erfolgten an standardisierten Schauspielern durch ein Videoteam von Studierenden der Humanmedizin, welche die studentischen Bedürfnisse besonders berücksichtigten. Als neues didaktisches Tool wurde durch eine Gegenüberstellung des Good Doc und Bad Doc das Prinzip Lernen aus Fehlern vertieft.

Ergebnisse: Seit Etablierung des Kurses haben 790 Studierenden den Kurs in den letzten 12 Monaten besucht und 756 Studierende erfolgreich diesen Kurs absolviert. Im Kapitel A wurden die Filme über den Erstkontakt des Studierenden mit dem Patienten implementiert, im Kapitel B wurde der Transfer von der Anatomie des Objektes zur Anatomie am Menschen dargestellt. Zusätzlich werden die typische Basistechniken des ärztlichen Erstkontaktes einschließlich Blut und Pulsbestimmung gelehrt. Die typischen Untersuchungstechniken von der Palpation über die Perkussion zur Auskultation wurden schrittweise dargestellt. Teil C enthält bereits die klinischen Standarduntersuchungen für Gefäßchirurgie, Viszeralchirurgie und Unfallchirurgie/Orthopädiefür den klinischen Teil der ärztlichen Prüfung.

Schlussfolgerung: Durch den erstellten Lernvideokurs mit anschließender Prüfung und der damit verbundenen Reproduzierbarkeit der gezeigten Assessements, können die Hemmschwellen der Studenten beim Erstkontakt mit den Patienten deutlich gesenkt werden. Für unsere Studentenausbildung kann ein solcher Kurs als Benchmarking für den Arzt-Patientenkontakt und die klinisch-chirurgische Untersuchung in der Gefäßchirurgie, Viszeralchirurgie und Unfallchirurgie-Orthopädie manifestiert werden. Zuletzt erhoffen wir uns einen direkten Benefit für Patienten im Kontakt mit jungen Medizinern.