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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Vermittlung von Empathie an Medizinstudierende – eine randomisierte, kontrollierte Studie

Vortrag

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma054

doi: 10.3205/11gma054, urn:nbn:de:0183-11gma0543

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Wündrich et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Empathisches Verhalten von Ärzten gegenüber ihren Patienten hat wesentliche Auswirkungen auf Diagnostik und Therapie [1]. Nur wenige Studien haben sich aber mit der Frage beschäftigt, ob empathisches Verhalten überhaupt an Medizinstudierende vermittelbar ist [2]. Die besten Ergebnisse zeigen bisher Gesprächsführungskurse, die bisher aber noch nicht mit Simulationspatienten sondern nur im Rollenspiel durchgeführt wurden. Mit dieser Studie soll der Frage nachgegangen werden, ob ein 6-stündiger Gesprächsführungskurs mit Simulationspatienten das empathische Verhalten von Medizinstudierenden verbessert.

Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgesellschaft finanziell unterstützt.

Methoden: Ca. 160 Medizinstudierenden (Teilnehmer des Blockpraktikums Psychiatrie Sommer- und Wintersemester 2011/12) werden in eine Interventions- und Kontrollgruppe randomisiert. Die Intervention besteht aus einem Theorieseminar zu Empathie und Gesprächsführung und aus zwei Übungsnachmittagen mit Simulationspatienten zu psychiatrischen aber allgemein relevanten Gesprächssituationen. In einem OSCE am Ende des Blockpraktikums werden die beiden Gruppen von verblindeten Prüfern und Simulationspatienten hinsichtlich ihres empathischen Verhaltens bewertet. Zudem erfolgt eine Selbsteinschätzung der Studierenden bez. ihrer Einstellung zu Empathie und ihrer emotionalen Kompetenz. Die Fähigkeiten der Emotionserkennung werden zudem in dem Computertest „Reading the mind in the eye“ überprüft.

Ergebnisse: Das Projekt befindet sich momentan in der Durchführung. Die Auswertung der ersten Kohorte (n=80) wird am Kongress präsentiert werden.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie werden einen wesentlichen Beitrag zu der Frage leisten, ob empathisches Verhalten vermittelbar ist, welchen Faktoren darauf Einfluss nehmen und wie der Unterricht bez. dieser Thematik optimiert werden kann. Nach Vorliegen der Ergebnisse können zum Zeitpunkt des Kongresses genaue Schlussfolgerungen gezogen werden.


Literatur

1.
Neuman M, Bensing J, Mercer S, Ernstmann N, Ommen O, Pfaff H. Analyzing the "nature" and "specific effectiveness" of clinical empathy: a theoretical overview and contribution towards a theory-based research agenda. Patient Educ Couns. 2009;74(3):339-346. DOI: 10.1016/j.pec.2008.11.013 Externer Link
2.
Stepien K, Baernstein A. Educating for Empathy – A Review. J Gen Intern Med. 2006;21(5):524–530. DOI: 10.1111/j.1525-1497.2006.00443.x Externer Link