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Arzt-Patienten-Interaktion: Mimisch-affektive und physiologische Parameter im Interaktionsprozess zwischen Studierenden und Simulationspatienten
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Veröffentlicht: | 26. September 2011 |
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Fragestellung: Die Untersuchung der Beziehungsprozesse zwischen Arzt und Patient stellt eine wichtige Grundlage für das Verständnis „heilender“ Aspekte der Arzt-Patienten-Beziehung dar und ermöglicht die Entwicklung neuer didaktischer Konzepte.
Die Psychotherapieforschung konnte objektive Indikatoren für Beziehungsprozesse aufzeigen. So konnte ein positiver Zusammenhang zwischen dem synchron erfassten Hautleitwiderstand der Gesprächspartner (Konkordanz) und der wahrgenommen Empathie des Therapeuten nachgewiesen werden [1]. Die Untersuchung des Blickverhaltens lässt Rückschlüsse auf die Beziehungsregulation zu [2]. Dieser Beitrag soll eine Methode zur Erfassung des zwischenmenschlichen Geschehens auf nonverbaler und physiologischer Ebene und den Zusammenhang mit dem subjektiven Beziehungserleben vorstellen und auf der Grundlage der Ergebnisse einer Pilotstudie diskutieren.
Methoden: 20 Arzt-Patienten-Gespräche (N=40 VPN) zwischen Medizinstudenten und Simulationspatienten wurden im Splitscreenverfahren videographiert. Während der Interaktion wurde der Hautleitwiderstand synchron apparativ erfasst (ADInstruments, Powerlab). Unmittelbar im Anschluss an das Gespräch wurden beide Interaktanden zum Selbst-, Fremd- und Beziehungserleben befragt (Differentielle Affektskala [3], Fragebogen zur Arzt-Patient-Interaktion [4], Fragebogen zur schwierigen Arzt-Patient-Beziehung [5]).
Ergebnisse: Die Ergebnisse aus den Zeitreihenanalysen der subjektiven und objektiven Daten sollen vorgestellt und im Hinblick auf die Implikationen für die Entwicklung didaktischer Konzepte diskutiert werden.
Schlussfolgerung: Der Untersuchung von Beziehungsprozessen, nicht nur durch Erhebung subjektiver Daten, sondern auch durch physiologische und nonverbale Parameter können wichtige Erkenntnisse über ärztliche Gespräche liefern.
Literatur
- 1.
- Marci CD, Ham J, Moran E, Orr SP. Physiologic correlates of perceived therapist empathy and social-emotional process during psychotherapy. J Nerv Ment Dis. 2007;195(2):103-111. DOI: 10.1097/01.nmd.0000253731.71025.fc
- 2.
- Merten J. Beziehungsregulation in Psychotherapien: Maladaptive Beziehungsmuster und der therapeutische Prozess. Stuttgart: Kohlhammer; 2001.
- 3.
- Merten J, Krause R. DAS (Differentielle Affektskala). Institutsarbeit der Fachrichtung Psychologie. Fachbereich Sozial- und Umweltwissenschaften der Universität des Saarlandes. Homburg: Universität des Saarlandes; 1993.
- 4.
- Bieber C, Müller KG, Nicolai J, Hartmann M, Eich W. How does your doctor talk with you? Preliminary validation of a brief patient self-report questionnaire on the quality of physician-patient interaction. J Clin Psychol Med Settings. 2010;17(2):125–136. DOI: 10.1007/s10880-010-9189-0
- 5.
- Hahn SR. Physical Symptoms and Physician-Experienced Difficulty in the Physician–Patient Relationship. Ann Intern Med. 2001;134(9 PT 2):897-904.