gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Audience Response Systeme in medizinischen Vorlesungen: nur Trendsetter oder sinnvolle Bereicherung?

Vortrag

  • author presenting/speaker Anna-Lena Wiesmann - Universität Münster, Medizinische Fakultät, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland
  • author Claudia Diederichs - Universität Münster, Medizinische Fakultät, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Münster, Deutschland
  • author Bernhard Marschall - Universität Münster, Medizinische Fakultät, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland
  • corresponding author Jan C. Becker - Universität Münster, Medizinische Fakultät, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma025

doi: 10.3205/11gma025, urn:nbn:de:0183-11gma0255

Veröffentlicht: 26. September 2011

© 2011 Wiesmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Text

Fragestellung: Vorlesungen sind aus dem Medizinstudium nicht wegzudenken, obwohl deren Effizienz hinsichtlich eines anhaltenden Wissenszuwachses gering ist [1]. Nach Implementierung eines Zuhörer-Abstimmungs-Systems (MARS1) im SoSe 09 wurde im WS 09/10 eine Umfrage unter Münsteraner Medizinstudenten und -Dozenten durchgeführt mit dem Ziel, diese Technologie im Hinblick auf einen Einsatz in medizinischen Vorlesungen zu bewerten und Hinweise für einen möglichst sinnvollen und gewinnbringenden Einsatz zu erhalten.

Methoden: Die anonymisierte Umfrage unter den Studierenden (n=1081) wurde mithilfe des Online-Evaluationsprogrammes EVALuna durchgeführt. Ausgewählte Dozenten (n=19) aus vorklinischem und klinischem Studienabschnitt wurden anhand eines standardisierten Fragebogens interviewt. Die Auswertung erfolgte unter Berücksichtigung von Alter, Fachsemester, Studienabschnitt sowie Geschlecht der Teilnehmer mit dem Statistikprogramm IBM™ SPSS Statistics.

Ergebnisse: Insgesamt wurde der Einsatz von MARS positiv beurteilt, so beteiligten sich 81,5% der Studierenden regelmäßig an MARS-Fragen. Besonders das Feedback, das sie durch MARS bekommen, wurde geschätzt (89,7%). Auffällig war eine signifikante Abnahme der Akzeptanz bei fortschreitendem Studium. Die Erhebung zeigte, dass 3 Multiple-Choice-Fragen sowohl zu Grundlagenwissen als auch zu komplexen Zusammenhängen regelmäßig über eine Unterrichtseinheit verteilt von den Studierenden als ideal angesehen wurden. Auch die Dozenten erachteten das System durchweg als Bereicherung.

Schlussfolgerung: Der Einsatz von MARS als aktivierende Lehrmethode ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll und bietet Studierenden die Vorteile der Interaktion, Aufmerksamkeitsförderung, Einschätzung des Leistungsniveaus sowie Vorbereitung auf mögliche Prüfungsinhalte. Es wurde insbesondere von jüngeren Studierenden gut angenommen. Lehrenden gibt das System Feedback, ob Lernziele vermittelt werden konnten, und trägt zur Strukturierung von Vorlesungen bei.


Anmerkung

1 MARS = “Münsteraner Audience Response System”. Turning Point ResponseCard®, Turning Technologies, Ohio, USA


Literatur

1.
Verner C, Dickinson G. The lecture: An analysis and review of research. Adult educ. 1967;17:85-100. DOI: 10.1177/074171366701700204 Externer Link