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Darf's ein bisschen weniger sein? Der Einfluss von Schlüsselbegriffen auf die studentische Leistung in MC-Klausuren
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Veröffentlicht: | 5. August 2010 |
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Fragestellung: Problem-basiertes Lernen (PbL) versucht durch betont kontextuelles Lernen zu helfen, Wissensinhalte besser anwendbar zu speichern [1]. Die zugrunde liegende Vorstellung aus der kognitiven Psychologie ist, dass der Wissenstransfer (= Anwendung des Gelernten) durch eine möglichst große Kongruenz von Lernbedingung (Rahmen der Primärpräsentation) und Transferbedingung (Rahmen der Anwendung) erleichtert wird. Dies hat Implikationen auf die Leistungskontrolle im Rahmen von PbL-Tutorien. Trotz weit verbreiteter Verwendung ist umstritten, in wie weit MC-Prüfungen hier ein angemessenes Format darstellen [1], [2]. Dabei ist u.a. ungeklärt, wie sich in MC-Klausuren ein ausreichender Kontextbezug herstellen lässt. Wir haben untersucht, ob Schlüsselbegriffe aus PbL-Fällen die Beantwortung inhaltlich auf die Tutorien bezogener MC-Fragen beeinflussen.
Methodik: Retrospektiv wurden zwei Klausuren des Fachblocks Pharmakologie untersucht. Anhand der studentischen Lernziele aus dem PbL wurden die Fragen identifiziert, die sich auf Inhalte aus den Tutorien (PBL-Fragen) bezogen. Analysiert wurde, ob sich hier in Abhängigkeit von Vorhandensein bzw. Fehlen von Schlüsselbegriffen Unterschiede in der Beantwortung finden ließen. Schlüsselbegriffe waren ganz überwiegend einfach die im Fragenstamm genannten Patientennamen der in den Tutorien bearbeiteten Fälle.
Ergebnisse: Es zeigte sich in beiden Klausuren, dass die Fragen mit Schlüsselbegriffen häufiger richtig beantwortet wurden, als die ohne Schlüsselbegriffe (jeweils +20%, nicht signifikant).
Schlussfolgerungen: In unserer retrospektiven Analyse zeigte sich eine (statistisch nicht signifikante) Steigerung der Häufigkeit richtiger Antworten auf MC-Fragen, in denen Schlüsselbegriffe die Fragen in den Kontext des zugrunde liegenden PbL-Tutoriums rücken sollten. Ein etwaiger Einfluss von erfragten Inhalten und/oder der Zugehörigkeit der Studierenden zu ihrer PbL-Gruppe wird derzeit untersucht. Die hier gefundene Tendenz bestärkt uns in der Absicht, die Frage in einem prospektiven Design zu untersuchen, auch mit dem Ziel ggf. (Mindest-) Anforderungen an geeignete Schlüsselbegriffe zu identifizieren.
Literatur
- 1.
- Davis MH, Harden RM. AMEE Educational Guide No. 15: Problem-based learning: a practical guide. Med Teach. 1999;21:130-140. DOI: 10.1080/01421599979743
- 2.
- Nendaz MR, Tekian A. Assessment in Problem-Based Learning Medical Schools: A Literature Review. Teach Learn Med. 1999;11:232-243. DOI: 10.1207/S15328015TLM110408