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Lassen sich regelmässige, strukturierte Feedbacks in Form des Arbeitsplatz-basierten Assessments in der Aus- und Weiterbildung der Ärzte in der Schweiz einführen?
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Veröffentlicht: | 5. August 2010 |
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In der Schweiz ist die medizinische Aus-, Weiter- und Fortbildung im Bundesgesetz über die universitären Medizinalberufe geregelt, obwohl das Bildungs- und Gesundheitswesen unter kantonaler Hoheit steht. Zuständig für die Ausbildung sind die medizinischen Fakultäten, für die Weiter- und Fortbildung das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung SIWF, ein Organ der Verbindung der Schweizer ärztinnen und ärzte FMH.
Das Arztdiplom wird national aufgrund der eidgenössischen Prüfung mit einer Wissens- und einer Fertigkeitsprüfung erteilt. Die Weiterbildung findet entsprechend den fachspezifischen Weiterbildungsprogrammen in akkreditierten Weiterbildungsstätten (Krankenhäuser und Institute) statt. Nach 5 bis 6 Jahren fachspezifischer Weiterbildung und erfolgreicher Absolvierung der obligatorischen Facharztprüfung wird einer der 43 eidgenössischen Facharzttitel erteilt. Bei circa einem Viertel der Facharzttitel absolvieren die Kandidaten (teilweise oder vollständig) europäische Prüfungen.
Gesetzlich gefordert ist eine qualitativ hoch stehende Berufskompetenz. Lässt sich ein entsprechendes, kompetenzbasiertes Assessment etablieren? Pilotprojekte der medizinischen Fakultät Bern sowie des SIWF belegen einerseits die Machbarkeit des Arbeitsplatz-basierten formativen Assessments sowohl in der Aus- wie auch in der Weiterbildung. Diese zeigen andererseits auch die Schwierigkeiten bei der Umsetzung im klinischen Alltag und den Ressourcenbedarf. Die überwindung dieser Schwierigkeiten und die Sicherstellung der Finanzierung werden für die breitere Einführung die grösste Herausforderung darstellen [1], [2], [3], [4], [5], [6].
Literatur
- 1.
- Montagne S, Jucker-Kupper P, Berendonk C, Rogausch A, Beyeler C, Giger M. Drei Jahre Erfahrung mit Arbeitsplatzbasiertem Assessment (Mini-CEX und DOPS) in der ärztlichen Weiterbildung, Schweiz Arztez. 2010;90(4):91-94.
- 2.
- Davies H, Archer J, Southgate L, Norcini J.Initial evaluation of the first year of the Foundation Assessment Programme. Med Educ. 2009;43(1):74-81. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2008.03249.x
- 3.
- Norcini JJ, Blank LL, Arnold GK, Kimball HR. The mini-CEX (clinical evaluation exercise): a preliminary investigation. Ann Intern Med. 1995;123(10):795-799.
- 4.
- PMETB. Workplace Based Assessment - A Guide for Implementation. London: General Medical Concil; 2010. Zugänglich unter: http://www.gmc-uk.org/Workplace_Based_Assessment.pdf_31300577.pdf
- 5.
- Scheele F, Teunissen P, Van Luijk S, Heinemann E, Fluit L, Mulder H, Meininger A, Wijnen-Meijer M, Glas G, Sluiter H, Hummel T. Introducing competency-based postgraduate medical education in the Netherlands. Med Teach. 2008;30(3):248-253. DOI: 10.1080/01421590801993022
- 6.
- Berendonk C, Beyeler C, Westkämper R, Giger M. Strukturiertes Feedback in der ärztlichen Weiterbildung: Mini-CEX und DOPS. Schweiz Arztez. 2008;89(32):1337-1340.