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Studienleistungen und Absolventenzahlen des Modellstudiengangs Medizin an der Ruhr-Universität Bochum
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Veröffentlicht: | 5. August 2010 |
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Fragestellung: Umfassenden Studienreformen liegen in der Regel übergeordnete Ziele nachhaltiger Studienverbesserung zugrunde. Dabei dürfen Effizienz, Studierbarkeit, Studiendauer und Studienleistung nicht außer Acht gelassen werden.
Methodik: Die Medizinische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum stellte für die Studienanfänger zum Wintersemester 2003/04 nicht nur das Curriculum des "Regelstudiengangs" auf die Anforderungen der novellierten Approbationsordnung um, sondern gab parallel zum Regelstudiengang 42 per Los aus den internen BewerberInnen ausgewählten Studierenden die Möglichkeit, in einem problem- und praxisorientierten Modellstudiengang zu studieren, in dem die Trennung von Vorklinik und Klinik aufgehoben, das erste Staatsexamen durch universitätsinterne, äquivalente Prüfungen (Modified Essay Question Tests und Objective Structured Clinical Examinations) ersetzt wurden und bereits mit dem ersten Semester auf direkten Patientenkontakt Wert gelegt wurde. Im Herbst 2009 legten die ersten Studierenden ihre ärztliche Prüfung ab.
Ergebnisse: 20 von 42 Studierende des Modellstudiengangs Medizin (48%) traten in Mindeststudienzeit zur Prüfung an und absolvierten diese erfolgreich mit einer mittleren Prüfungsleistung von 240,9 Punkten. 19 von diesen (45%) hatten im WS 2009 im Modellstudiengang begonnen, ein Studierender wechselte später aus dem Regelstudiengang. Der Durchschnitt im Regelstudiengang lag bei 229,7 Punkten (n=174). 87 Studierende von ursprünglich 266 Studienanfängern (32,7%) legten ihr Examen in Mindeststudienzeit an der Ruhr-Universität ab. Ihre mittlere Punktzahl betrug 238,3 Punkte.
Schlussfolgerungen: Neben dem Erreichen der spezifischen Reformziele, worüber bereits berichtet wurde [1], beendeten deutlich mehr Modellstudierende als Regelstudierende des ersten Jahrgangs 2003/04 an der Ruhr-Universität bei im Gesamtvergleich überdurchschnittlichen und zur Referenzkohorte des Regelstudiengangs mehr als ebenbürtigen Leistungen ihr Medizinstudium in Mindeststudienzeit. Studienförderliche Faktoren sollen nun unter anderem in einer Alumnibefragung identifiziert werden.
Literatur
- 1.
- Schäfer T, Sander R, Lieverscheidt H, Klimke-Jung K, Huenges B, Rusche H. Wurden die Reformziele erreicht? Ein Vergleich studentischer Selbsteinschätzung mit der Fremdeinschätzung durch Dozenten für einen Regel- und einen Modellstudiengang. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinsiche Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT4V057. DOI: 10.3205/09gma057