gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Möglichkeiten und Grenzen beim Aufbau eines Skills Labs durch Peers

Poster

  • corresponding author Jan Hiller - Medizinische Universitätsklinik Freiburg, Abteilung Innere Medizin, Labor Nothnagel, Freiburg, Deutschland
  • author Jasmin Wulf - Universitätsklinikum Freiburg, Neurozentrum, Sektion Epileptologie, Freiburg, Deutschland
  • author Sabine Diwo - Freiburger Skills Lab, Ärztliche Leitung, Freiburg, Deutschland
  • author Irmgard Streitlein-Böhme - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • author Stefanie Albert - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Kompetenzzentrum Lehrevaluation in der Medizin, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT5P124

doi: 10.3205/09gma124, urn:nbn:de:0183-09gma1246

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Hiller et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Im regulären Lehrbetrieb an Medizinischen Fakultäten kann der praktische Aspekt der ärztlichen Tätigkeit aus personellen, zeitlichen oder finanziellen Gründen oft nicht nachhaltig vermittelt werden. An dieser Gegebenheit setzt das Konzept des „Skills Lab“ an. Wörtlich übersetzt bedeutet Skills Lab etwa "Fertigkeiten-Praktikum": Am Skills Lab der Universität Freiburg soll Studierenden der Medizin im klinischen Studienabschnitt während der gesamten Semesterzeit die Gelegenheit geboten werden, praktische ärztliche Fertigkeiten an lebensechten Modellen und Simulatoren zu üben bzw. zu verbessern.

Mit Einführung der Studiengebühren in Baden-Württemberg im Sommersemester 2007 war der Weg geebnet für den Aufbau eines Skills Labs an der Medizinischen Fakultät in Freiburg.

Die Erarbeitung eines definitiven Konzepts und die praktische Umsetzung der außercurricularen Lehr- und Lerneinrichtung wurde dann, zu Beginn des Wintersemesters 2007/2008, vollständig in die Hand von zunächst 4 StudentInnen gegeben.

Noch bis zum Beginn des Sommersemsters 2009 – also während der Aufbauphase und auch nach der Eröffnung im Herbst 2008 – stand das Skills Lab ausschließlich unter der Organisation und dem Betrieb durch Studierende.

Die Möglichkeiten und Grenzen des Aufbaus und Betriebs eines Skills Labs durch Peers, also durch studentische Tutoren, sollen mit diesem Poster beleuchtet werden.

Methoden: Zunächst wird die Aufbauphase konkret beschrieben, wobei auf die Zielsetzung, das Konzept und die Umsetzung unter Berücksichtigung zeitlicher Aspekte, personeller Ressourcen und bürokratischer Gegebenheiten eingegangen wird.

Weiterhin wird mittels eines Fragebogens die Zufriedenheit der Studierenden, die das Skills Lab bereits genutzt haben, evaluiert. Der Fragebogen umfasst ein Urteil über die Einrichtung sowie über die studentischen Tutoren selbst.

Darüber hinaus wurden Skills-Lab-Benutzer gezielt befragt, welche Vor- und Nachteile sie an dem Aufbau und Betrieb durch Studierende sehen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Hinderlich an dem Konzept, wie es in Freiburg verfolgt wurde, ist insbesondere, dass keine systematischen Basisstrukturen bestanden. So konnte bei der Ausbildung der studentischen Tutoren und der Kompensation ihrer vergleichsweise geringen Expertise und Erfahrung auf keine festen Ansprechpartner zurückgegriffen werden.

Die formal eingeschränkte Entscheidungskompetenz und Verfügungsberechtigung über Drittmittel durch studentische Hilfskräfte führte zur Involvierung Dritter unter hohem zeitlichem und bürokratischem Aufwand.

Studentische Tutoren können auf der anderen Seite den Bedarf an Übungsmöglichkeiten und Unterstützung durch ihre Nähe zur Klientel optimal einschätzen und so ein Konzept speziell auf Studierende abstimmen. Dies schlägt sich auch in den Evaluationsergebnissen nieder und fördert die Akzeptanz.

Auch wird ihnen durch andere Studierende ihr hohes Engagement sowie die Kompetenz in der gezielten Vermittlung der praktischen Inhalte im inzwischen gut etablierten Skills Lab attestiert.