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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Computer-basierte „clinical-reasoning Fall-Vignetten“ als Ergänzung zur praktischen Prüfung im Pädiatriekurs

Vortrag

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  • corresponding author Marcus Krüger - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Freiburg, Deutschland
  • author Barbara Zieger - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Freiburg, Deutschland
  • author Kerstin Walter - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Freiburg, Deutschland
  • author Johannes Forster - Universitätsklinikum Freiburg, Kinderabteilung St. Hedwig, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT5V084

doi: 10.3205/09gma084, urn:nbn:de:0183-09gma0845

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Krüger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die in der Approbationsordnung von 2004 geforderte Stärkung der praktischen Ausbildung muss ihren Ausdruck auch in neuen Prüfungsformen finden. Die Überprüfung praktischer Fähigkeiten ist schwieriger standardisierbar als die Überprüfung von Wissen. Mit dem Mini-Clinical-Examination-Exercise (Mini-CEX) überprüfen wir die praktische Ausbildung am Krankenbett, nach dem 4-wöchigen pädiatrischen Blockpraktikum. Wichtige pädiatrische Krankheitsbilder, wie die mit Exanthemen einhergehenden Kinderkrankheiten, finden sich selten bei stationär betreuten Kindern. Ergänzt wird daher das Mini-CEX durch die „clinical-reasoning Fall-Vignetten“ (Vignetten), die computerbasiert den Prüfern kurzfristig an die Hand gegeben werden. Hinterlegt sind Antwortvorgaben zum Erreichen der Note 1 und eine Bestehensgrenze. Mini-CEX, Vignette und (Tutoren-) Vornote ergeben - unterschiedlich gewichtet - die Praxis-Endnote. Am Semesterende wird eine MC-Klausur durchgeführt.

Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang der Praxisleistung (Mini-CEX/Vignette/Endnote) mit der Klausur-Leistung?

Methode: Auswertung der Daten aus dem Studienjahr 2007/8, Statistische Auswertung mit SPPS 15.0, Mann-Whitney-Test, Chi-Quadrat-Test zum Vergleich der Gruppen. Auswertung der Evaluationsergebnisse (EVALUNA).

Ergebnisse: 284 Studierende (73 ausgeschlossen - Austauschstudierende oder unvollständige Daten); Auswertung von 211 Studierenden (122 weiblich, 89 männlich). Die weiblichen Studierenden zeigen in der praktischen Prüfung bessere Leistungen, die für den Prüfungsteil Vignette signifikant sind (Median weiblich 1,0 vs. männlich 1,5; p= 0,009). Die Ergebnisse der beiden Prüfungsteile Mini-CEX und Vignette korrelieren signifikant miteinander.

Die Praxis-Note (Werte für Vignetten-Note in Klammern) war im Vergleich zur Klausur-Note besser bei 69,5% (66,8%), gleich bei 17,8% (29,8%) und schlechter nur bei 12,8% (3,3%). Der Chi-Quadrat-Test zeigt eine signifikante Beziehung der Klausur-Note und der Gesamt-Praxis-Note (p=0,002), nicht jedoch beim Vergleich mit den einzelnen praktischen Prüfungsteilen (Mini-CEX und Vignette).

Die Möglichkeit neben einer pädiatriespezifisch oft nicht leichten Prüfungssituation in einem zusätzlichen praktischen Teil geprüft zu werden, wurde von den Studierenden gut angenommen. Auch der Hybridcharakter der Prüfung mit einem PC-basierten Teil führte zu keinen Problemen oder Negativbewertung in der Evaluation.

Diskussion: Die Vignettenprüfung als neu etablierte Prüfungsform wurde gut angenommen. Gemessen an den Noten wird anders geprüft als in der MC-Klausur, dennoch spiegelt die praktische Prüfungsbeurteilung die Ergebnisse in der objektiven Klausur wider.