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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Interkulturelle Kommunikation – Konzeption, Durchführung und Evaluierung einer Lehrveranstaltung für Studierende am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf

Vortrag

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  • corresponding author Claudia Mews - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • author Marion Eisele - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • author Hendrik van den Bussche - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT4V067

doi: 10.3205/09gma067, urn:nbn:de:0183-09gma0670

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Mews et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Kompetenzen für einen angemessenen Umgang mit kultureller Vielfalt sind wichtiger denn je. In Deutschland haben ca. 20% der Menschen einen Migrationshintergrund, die globale Mobilität nimmt zu. So steigt die Notwendigkeit, mit Patienten sowie Kollegen aus dem ärztlichen und nichtärztlichen Bereich interkulturell kompetent umgehen zu können. Die Anforderungen sind komplex. So stellen für behandelnde Ärzte neben Sprachproblemen u. a. divergierende Krankheitskonzepte, Behandlungserwartungen und Unterschiede im Ausdruck und Erleben von Krankheit Herausforderungen dar. Der unterschiedslose Zugang zur gesundheitlichen Versorgung und die gleichwertige Behandlung sind für Migranten bis heute keine Selbstverständlichkeit. An den medizinischen Fakultäten in Deutschland werden spezifische Kompetenzen für einen effizienten Umgang mit dieser heterogenen Klientel lediglich vereinzelt vermittelt.

Methoden: Nach Literaturrecherche, Befragungen und Konzeptentwicklung wurden im 3. Trimester 2008, sowie im 1. und 2. Trimester 2008/09 drei 4-stündige Seminare „Interkulturelle Kompetenz für den ärztlichen Berufsalltag“ als freiwillige Ergänzung zum Lehrplan durchgeführt und zwecks Prozessoptimierung formativ evaluiert.

Ergebnisse: An den Seminaren nahmen je 10, 19 und 16 Studierende teil. Inhaltlich wurde ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Theorie und Praxis angestrebt. Die Bewertung der Seminarinhalte in Bezug auf Interesse der Studierenden, Relevanz, sinnvolle Ergänzung des Curriculums und die erlebte Anregung, sich mehr mit dem Thema „Interkulturelle Kompetenz“ zu beschäftigen, wurden alle positiv bewertet.

Diskussion: Es ist zu erwarten, dass die Studierenden eine Sensibilität für interkulturelle Zusammenhänge in ihrem zukünftigen Berufsalltag entwickeln und eine Handlungskompetenz erwerben, die sie in ihrer ärztlichen Tätigkeit einsetzen können. Potentielle Schwierigkeiten im Umgang mit Patienten und Kollegen, die auf kulturelle Einflüsse zurückzuführen sind, können im Vorfeld antizipiert oder rechtzeitig erkannt werden.

Schlussfolgerungen: Es ist vorgesehen, das Seminar in den kommenden Trimestern erneut anzubieten und weiter zu verbessern. Angestrebt wird, das Lehrangebot als festen Bestandteil in die Medizinausbildung am UKE zu integrieren.