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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Implementierung des Moduls „Klinische Telemedizin / E-Health“ in das Mantelstudium Humanmedizin an der Universität Zürich

Vortrag

  • corresponding author Maria Christiane Brockes - UniversitätsSpital Zürich, Geschäftsstelle E-Health, Leiterin, Zürich, Schweiz
  • author Franziska Wirth - UniversitätsSpital Zürich, Geschäftsstelle E-Health, Zürich, Schweiz
  • author Sabine Schmidt-Weitmann - UniversitätsSpital Zürich, Geschäftsstelle E-Health, Stellv. Leiterin, Zürich, Schweiz
  • author Edouard Battegay - UniversitätsSpital Zürich, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin, Direktor, Zürich, Schweiz
  • author Wolfgang Gerke - Universität Zürich, Studiendekanat, Curriculumplanung, Zürich, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT4V063

doi: 10.3205/09gma063, urn:nbn:de:0183-09gma0630

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Brockes et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Unter Telemedizin, ein Teilbereich von E-Health, versteht man die Verwendung von Telekommunikationstechnologien zum Austausch medizinischer Information für Diagnostik, Beratung und Therapie. Die Interaktion zwischen Patient und Arzt oder Ärzten untereinander ist durch eine räumliche Trennung geprägt. Als Reaktion auf die wachsende Bedeutung der Telemedizin haben wir das Modul „Klinische Telemedizin/E-Health“ kreiert, welches im Herbst 2008 erstmalig in das Studium implementiert wurde. Hauptgegenstand und Ziel der Veranstaltungen ist die Vermittlung der Grundlagen von professionellen Internet- und Telefonberatungen und Telebiometrie anhand systematischer Anamnesetechnik, Differentialdiagnose und Verwendung von Wissensmanagementsystemen. Das Ausbildungsmodul ist für Medizinstudierende in dieser Form im deutschsprachigen Raum einzigartig. Aus diesem Grund wurden die Lernziele, Themenblöcke und praktischen Übungen systematisch evaluiert, um aufzuzeigen, ob die Studierenden die Lernziele erreichten und von welchen Bereichen und Übungen sie besonders profitierten.

Methodik: 48 Studierende (2.-4.Studienjahr) beurteilten anhand eines Fragebogens diverse Aspekte des Moduls auf einer 6er- und einer 3er- Skala (Noten 1-6 bzw. von „trifft gar nicht zu“ bis „trifft voll zu“; 1-3 bzw. „zu klein“ – „gerade richtig“ – „zu gross“). Die Freitextkommentare und die Rohdaten wurden vom Dekanat der Medizinischen Fakultät Zürich ausgewertet. Antwort- Mittelwerte (MW) und die prozentuale Antworten -Verteilung wurden kalkuliert, Signifikanzen mittels T-Test für unabhängige Stichproben und Chiquadrat-Test berechnet.

Ergebnisse: Das Modul hat den Teilnehmern, auch nach statistischen Werten und im Vergleich zu anderen Modulen, sehr zugesagt. Die Studierenden bewerteten das Modul bez. Gesamtbeurteilung und Zufriedenheit mit der Note 5 (MW 4.83, Bereich 4-6). Der Schwierigkeitsgrad und Stoffumfang war für die meisten „gerade richtig“ (91% bzw. 76%). Die wichtigsten Lernziele wurden gut erreicht. Das Bearbeiten von Online-Anfragen auf einer Trainingsplattform wurde mit Blick auf Verständnis für die Abläufe der virtuellen Patientenberatung (Noten-MW 5.26, Bereich: 4-6) und klinisches differentialdiagnostischem Denken (Noten-MW 4.96, Bereich 4-6) sehr geschätzt. 82% der Studierenden glaubten, dass die Telemedizin für ihre spätere ärztliche Tätigkeit relevant sein wird.

Schlussfolgerungen: Die Implementierung eines telemedizinischen Moduls in das Studium ermöglicht es den Studierenden die vielfältigen Bereiche eines schnell wachsenden E-Health Sektors kennenzulernen. Die gute Beurteilung deutet darauf hin, dass es gelungen ist, die Studierenden mit der Telemedizin vertraut zu machen und die verschiedenen Themenbereiche im Rahmen von Vorlesungen und praktischen Übungen angemessen zu vermitteln.