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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

08.10. - 10.10.2009, Freiburg

Fünf Jahre interfakultärer Master of Medical Education (MME)-Studiengang des Medizinischen Fakultätentages (MFT) an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg: Eine Zwischenbilanz

Vortrag

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  • corresponding author Martin R. Fischer - Universität Witten/Herdecke, Institut für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen (IDBG), Witten, Deutschland
  • author Jana Jünger - Universität Heidelberg, Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • author Roman Duelli - Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Heidelberg, Deutschland
  • author Reinhard Putz - LMU München, Anatomische Anstalt, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Freiburg im Breisgau, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmaT1V007

doi: 10.3205/09gma007, urn:nbn:de:0183-09gma0070

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Fischer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der zweijährige postgraduelle MME-Studiengang (60 ECTS-Punkte) des MFT an der Universität Heidelberg (http://www.mme-de.de) hat im Oktober 2004 die ersten Teilnehmer aufgenommen. Er zeichnet sich durch seine interfakultäre Ausrichtung aus. Die acht Präsenzmodule finden an sieben deutschen und an einer ausländischen Fakultät statt. Die Dozententeams sind bei allen Modulen interfakultär zusammengesetzt [1]. Übergeordnete Ziele des Studienganges zur Absolventenqualifikation sind insbesondere

1.
Professionalisierung der medizinischen Ausbildung,
2.
Qualifikation von Multiplikatoren an den Fakultäten,
3.
Förderung der Netzwerkbildung und
4.
Förderung der Bildungsforschung.

Inwieweit wurden diese Ziele bisher erreicht? Welche Anpassungen und Maßnahmen sind zukünftig erforderlich?

Methodik: Die ersten vier Jahrgänge mit jeweils 25 Teilnehmern haben den Studiengang abgeschlossen. Die individuelle und institutionelle Zielerreichung und die Bewertung des gesamten Studienganges wurde mittels Fragebogen jeweils am Ende des letzten Moduls von den Teilnehmern des 2. bis 4. Jahrganges erhoben. Darüber hinaus wurden die Anzahl der Bewerber, die Drop-out Rate, der Anteil der fertiggestellten Projekt- und Masterarbeiten und die Entwicklung der bildungsforschungsbezogenen Veröffentlichungen der Absolventen ausgewertet.

Ergebnisse: Alle 36 deutschen Fakultäten und drei der vier österreichischen Fakultäten haben bisher Teilnehmer entsandt. Die Anzahl der Bewerber ist über die ersten fünf Jahre kontinuierlich gestiegen und ist im sechsten Jahr auf hohem Niveau stabil. Bisher hat nur ein Teilnehmer den Studiengang abgebrochen. Die übergeordneten Ziele des Studienganges wurden in der Selbsteinschätzung der Absolventen auf individueller Ebene alle weitestgehend erreicht. Auf institutioneller Ebene werden dagegen Defizite bzgl. der Würdigung der professionellen Kompetenz und des Potenzials der Multiplikatorenrolle der Teilnehmer konstatiert. Außerdem wird eine zu geringe Aufmerksamkeit gegenüber Bildungsforschungsförderung auf institutioneller Ebene beklagt. Die Anzahl der bildungsforschungsbezogenen Veröffentlichungen ist national und international kontinuierlich gestiegen. Ein Drittel der Teilnehmer hat den Studiengang bisher erfolgreich abgeschlossen.

Schlußfolgerungen: Der MME-Studiengang des MFT an der Universität Heidelberg ist mit Teilnehmern und Absolventen von 39 Fakultäten aus Deutschland und Österreich nach fünf Jahren etabliert und auf breiter Basis akzeptiert. Die Ziele des Studienganges werden aus Sicht der Teilnehmer auf individueller Ebene ohne wesentliche Einschränkungen erreicht; bzgl. der institutionellen Zielerreichung besteht dagegen Entwicklungsbedarf an den Fakultäten. Die Quote der zeitgerecht abgeschlossenen Masterarbeiten soll zukünftig durch verbesserte Coachingangebote gesteigert werden. Der Anteil der international publizierten Arbeiten soll weiter gesteigert werden.


Literatur

1.
Jünger J, Fischer M, Duelli R, Putz R, Resch F. Konzeption, Implementierung und Evaluation eines interfakultären Master of Medical Education Programms. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2008;102(10):620-627. DOI: 10.1016/j.zefq.2008.11.017. Externer Link