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"Die Schöne und das Biest“ – Die Bologna Reform in den medizinischen Studiengängen in der Schweiz
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Autoren
Eingereicht: | 15. Juni 2008 |
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Überarbeitet: | 6. August 2008 |
Angenommen: | 6. August 2008 |
Veröffentlicht: | 19. August 2008 |
Gliederung
Text
In Europa zeigt sich ein sehr heterogenes Bild bezüglich der Umsetzung der Bologna-Reform in den medizinischen Studiengängen. In der Schweiz wurden gemäss einem Beschluss der Schweizerischen Rektorenkonferenz alle Universitäten und Fachhochschulen zur Implementierung der Bologna-Reform verpflichtet; die Medizinischen Fakultäten mussten ihre Studiengänge 2006/2007 umstellen.
Die vorliegende Arbeit bespricht die grundlegenden curricularen Konzepte im Bezug auf die Kompetenzprofile der Bachelor – und Masterstufe vor dem Hintergrund der nationalen und lokalen Rahmenbedingungen. In diesem Zusammenhang werden am Modell des neuen universitären Studiengangs Chiropraktik einschliesslich der so genannten spezialisierten Masterstufe weitere Überlegungen zu den Implikationen der Bologna Implementierung für die Weiterbildung vorgenommen. Im weiteren fokussiert der vorliegende Beitrag auf die Abstimmung zwischen der Masterstufe und dem anschliessenden Staatsexamen.
Die ersten Erfahrungen zeigen, dass eine Bologna konforme Umsetzung in den medizinischen Studiengängen möglich ist. Spannungsfelder bestehen im Bereich der notwendigen Modularisierung, der vertikalen Integration von Grundlagenwissenschaften und klinischen Lehrinhalten sowie bezüglich der Formalisierung im Bezug auf die ECTS Punktevergabe. Auch die Einführung einer Masterarbeit und vor allem die Doktoratsstufe sollten gesamteuropäisch für die Medizin diskutiert werden.
Zusammenfassend betrachtet sollte die Bologna-Reform als Stimulus für die weitere Qualitätsentwicklung und die kontinuierliche Neuorientierung der Lerninhalte angesehen werden; sie bietet zudem wichtige Perspektiven für die Ausgestaltung der ärztlichen Aus- und Weiterbildung als Kontinuum.