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Ist weniger mehr?
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Eingereicht: | 15. Juni 2008 |
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Überarbeitet: | 6. August 2008 |
Angenommen: | 6. August 2008 |
Veröffentlicht: | 19. August 2008 |
Gliederung
Text
Fragestellung: Die Menge der Lehrinhalte, in Seminaren und Kursen für Studierende, steht ständig auf dem Prüfstand. Durch den Ärzte-Streik im WS05/06 ergab sich an der Charite die besondere Situation, dass ein Teil der Studierenden des 1.klinischen Semesters anstelle des Notfall-1a-Kurses nur ein kurzes Basic-Life-Support-Training (BLS-Training) erhielten. Wir stellten uns die Frage ob sich dieser Unterschied im Lernerfolg wiederspiegelt?
Methodik: Zu Beginn des darauf folgenden Semesters absolvierten die Studierenden einen formativen 6-Stationen OSCE. 42 Studierende hatten im Vorausgehenden Semester einen regulären Notfallkurs von 13 Unterrichtseinheiten durchlaufen (Gruppe 1), Während 18 Studierende lediglich eine kurze BLS-Übung von 2 Unterrichtseinheiten erhalten hatten (Gruppe 2). Der OSCE enthielt 2 BLS-Szenarien und 4 Stationen mit Schauspiel-Patienten, an denen Notfalldiagnostik und –Therapie abgeprüft wurde, wie sie im Praktikum unterrichtet worden war.
Ergebnisse: Im diagnostisch-therapeutischen Teil des OSCE finden sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. In der BLS-Prüfung ist der Unterschied statistisch Signifikant (P < 0.05).
Schlussfolgerung: Mehr Inhalt geht nicht notwendigerweise mit besseren Ergebnissen einher.
Eine Erklärung für die Besseren BLS-Ergebnisse der Streik-Gruppe könnte darin liegen, dass ihr Gedächtnis mit weniger Lernstoff belastet worden war. Es ist Notwendig die Menge der Lehrinhalte immer wieder in Frage zu stellen.