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Integration einer OSCE in das zahnmedizinische Physikum – Eine Pilotstudie
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Autoren
Eingereicht: | 13. Juni 2008 |
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Überarbeitet: | 6. August 2008 |
Angenommen: | 6. August 2008 |
Veröffentlicht: | 19. August 2008 |
Gliederung
Text
Einleitung: An der Universität Greifswald wird im vorklinischen Abschnitt des Studienganges der Zahnmedizin im Rahmen der Community Medicine/Dentistry der Kurs „Der Frühe Patientenkontakt (FPK)“ durchgeführt. Der Kurs basiert auf 3 wesentlichen Prinzipien:
- dem Patientenbesuchsprogramm,
- speziellen problemorientierten Seminaren und
- dem ärztlichen Gesprächstraining.
Die wesentliche Zielstellung besteht darin, den Studierenden bereits zu Beginn des Zahnmedizinstudiums einen realen Patientenkontakt zu ermöglichen und somit das Studium frühzeitig patientennah zu gestalten [Ref. 1].
Anhand innovativer Prüfungsformen wie objektiv strukturierter Prüfungen (OSCE) ist es möglich, praktische und kommunikative Fertigkeiten zu überprüfen. Daher wurde im Rahmen des zahnmedizinischen Physikums erstmalig ein OSCE durchgeführt. Bisher liegen keine Erfahrungen im Fachgebiet „Zahnmedizin“ mit dieser Prüfungsform vor.
Material und Methodik: An der Untersuchung nahmen insgesamt 72 Studierende des Physikums des WS 2007 und des WS 2008 teil. Alle Prüfungsteilnehmer haben zuvor den Kurs „FPK“ absolviert. Der Untersuchung lag ein Zwei Gruppen- Versuchsplan zu Grunde. Die Kontrollgruppe bestand aus 33 Studierenden des WS 2007. Sie nahmen ohne weitere Vorbereitung am OSCE teil. Die Experimentalgruppe absolvierte ein OSCE- Training. Das OSCE bestand aus 3 Stationen: einem Anamnesegespräch, einer klinischen Befunderhebung und der Entwicklung eines individuellen Mundhygieneprogramms. Dem Prüfer lag ein standardisierter Fragebogen (Checkliste) vor. Die Prüfung erfolgte an standardisierten Patienten (Schauspieler). Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Programm SPSS 14.0. - Es wurde auf Gruppenunterschiede hinsichtlich des Effektes des OSCE- Trainings auf die Prüfungsleistungen überprüft. Dazu wurden die Unterschiede in den mittleren Rängen der beiden Untersuchungsgruppen mittels des Mann-Whitney-U-Test überprüft.
Ergebnisse: Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen in der Note, der Anamnesepunktzahl, dem zahnärztlichen Befund, der Prüfungsleistung der praktischen Arbeiten sowie der im Physikum zu erzielenden Gesamtpunktzahl. Die Experimentalgruppe zeigte signifikant bessere Ergebnisse hinsichtlich OSCE- Note, Anamnese und zahnärtzlichem Befund.
Diskussion/ Schlussfolgerung: Betrachtet man zusammenfassend die Ergebnisse, so zeigt sich eine Überlegenheit der Experimentalgruppe. Dies ist auf das vorherige Training zurückzuführen, da sich die besseren Ergebnisse im Wesentlichen auf die Inhalte des Trainings (Anamnsesegespräch, zahnärztlicher Befund). Jedoch lassen die insgesamt guten Prüfungsergebnisse darauf schließen, dass wesentliche Lernziele des Kurses „FPK“, wie die Förderung der kommunikativen Kompetenz, Erlernen von klinischer Befundung sowie der Erwerb und die Umsetzung präventiver Aspekte der Mundgesundheit in beiden Untersuchungsgruppen gut vermittelt werden konnten.