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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

02.10. - 05.10.2008, Greifswald

Einfluß der Einführung eines Aufnahmetests auf den Studienerfolg

Vortrag/lecture

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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Greifswald, 02.-05.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08gma10

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2008/08gma010.shtml

Eingereicht: 9. Mai 2008
Überarbeitet: 6. August 2008
Angenommen: 6. August 2008
Veröffentlicht: 19. August 2008

© 2008 Kraft.
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Gliederung

Text

Das EuGh Urteil, das die Öffnung der österreichischen Universitäten für Studierende aus EU-Ländern und damit einen markanten Zustrom von Studierenden aus Deutschland zum Medizinstudium in Österreich bewirkte, machte die Einführung eines Aufnahmetests notwendig. Die Wiener und die Innsbrucker Medizinischen Universitäten entschieden sich für den Eingangstest Medizin Schweiz (EMS), der für das Studienjahr 2006/2007 zum ersten Mal zum Einsatz kam.

In dieser Studie wird gezeigt, welchen Einfluß diese Einführung auf den Studienerfolg der Studierenden hatte. Verglichen werden die Ergebnisse der Studierenden in der SIP 1, der summativen Prüfung am Ende des 1. Studienjahres. Als Vergleichsgruppe für die Studierenden, die durch den EMS Test ausgewählt worden sind, werden jene verwendet, die seit 2002, dem Jahr der Einführung des neuen Curriculums, ins Medizinstudium aufgenommen worden sind.

Als Maß für den Studienerfolg wurden gewählt: Prozentsatz der Studierenden, die die SIP 1 bestanden haben, Anzahl der richtigen Antworten in der SIP 1 der in der SIP 1 erfolgreichen Studierenden und Dauer bis zum Bestehen der SIP 1. Von den Studierenden der 4 Jahrgänge ohne Aufnahmetest haben 68.4 % die SIP 1 bestanden, von den EMS ausgewählten waren es 69.1 % (p = 0.429). Betrachtet man die Anzahl der richtigen Antworten in der SIP 1, zeigt sich ein signifikant (p < 0.001) besseres Abschneiden der EMS Kandidaten. Diese haben im Mittel 114 richtige Antworten gegenüber 107 der früheren Jahrgänge.

Da die Studierenden in Österreich die Gelegenheit haben, eine Prüfung bis zu 3 mal zu wiederholen, wurde als weiteres Maß für den Studienerfolg verglichen, wie lange nach Ablauf des Studienjahres die SIP 1 bestanden worden war. Die Wiederholungstermine finden 3, 7 bzw. 9 Monate nach dem 1. Termin (0 Monate) am Ende des Studienjahres statt. Die EMS Kandidaten haben die SIP 1 im Mittel nach 1.31 Monaten bestanden, die Vergleichsgruppe nach 3.67 Monaten. Auch dieser Unterschied war hoch signifikant.

Obwohl die EMS ausgewählten Studierenden in keinem höheren Ausmaß die SIP 1 bestanden haben als die unausgewählten, zeigten die in der SIP 1 erfolgreichen EMS Kandidaten signifikant bessere Leistungen in der SIP 1.