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Der Einsatz des Autorentools „INMEDEA Administrator“ vereinfacht die Fallerstellung für die webbasierte virtuelle urologische Klinik des „INMEDEA Simulators“
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Veröffentlicht: | 14. November 2007 |
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Einleitung: Mit der reformierten Ausbildungsordnung steigt der Bedarf an Kleingruppen- und praxisorientiertem Unterricht für Studenten an deutschen medizinischen Hochschulen stetig. Dies trifft auch auf die urologische Klinik zu. Als Lösung bietet sich die virtuelle Krankenhausumgebung des INMEDEA Simulators an. Darin bearbeiten die Studenten in der Rolle des Arztes klinische Fälle, um so praktisches Handlungswissen zu erlangen. Herausgeber von Lancet und anderen Fachzeitschriften betrachten Fallstudien als wertvoll für die Aus- und Weiterbildung http://www.the-scientist.com/news/home/53192/. Im Rahmen einer Kooperation des IMEDEA Verlags mit der urologischen Klinik Tübingen, wurden bisher 12 urologische Patientenfälle erstellt. Zu Beginn der Kooperation war die Erstellung der Patientenfälle für die Autoren mit erheblichem Zeitaufwand und Mühen verbunden. Mit der Einführung des INMEDEA Administrators einem webbasierten Autorentool hat sich die Fallerstellung für die Autoren allerdings erheblich vereinfacht [Ref. 1], [Ref. 2], [Ref. 3], [Ref. 4].
Vereinfachung bei der Fallerstellung durch den INMEDEA Administrator: Der INMEDEA Administrator bietet den Fallautoren eine interaktiv unterstützte webbasierte Eingabemaske, die über das Internet zugänglich ist. Über die Startseite des eigentlichen Simulators kann sich der Fallautor im Bereich „Verwaltung“ mit seinem Login und Password in den Autorenbereich einloggen. Hier hat er über definierte Benutzerrechte Zugriff auf die für ihn frei geschalteten Patientenfälle. Über eine Suchmaske können bestimmte Patientenfälle gelistet und Gruppen zugeordnet werden. Graphische Ikons mit Mouseover-Erläuterungen bieten dem Fallautor eine anwenderfreundliche Navigation.
Die Erstellung eines Patientenfalls beginnt mit der Erfassung der Basisdaten des virtuellen Patienten. Danach werden die einzelnen Visiten angelegt. Welche Anamnesefragen und welche diagnostischen Maßnahmen den Studenten zum jeweiligen Fall zu Verfügung stehen, wird vom Autor über eine Filterfunktion aus den verfügbaren Anamnesefragen und Untersuchungen der urologischen Klinik ausgewählt, die er aus einer hinterlegten Baumstruktur auswählen kann. So kann der Autor den Aufbau und den Schweregrad der Fälle frei gestalten. Der diagnostische Teil jeder Visite ist unterteilt in: bereits vorhandene Dokumente, Anamnese, körperliche Untersuchung, Labor und apparative Diagnostik. Über Texteingabefenster wird so der Dialog zwischen Arzt und Patient festgelegt und die jeweiligen Untersuchungsergebnisse hinterlegt. Durch „Hochladen“ von Bilddateien und Kurzfilmen insbesondere im Bereich der apparativen Diagnostik kann der jeweilige Fall multimedial illustriert werden. Zudem legt der Autor die Relevanz der einzelnen diagnostischen Schritte fest und kann Expertenkommentare für Hintergrundwissen hinterlegen. Normal- oder Vorbefunde stehen bei der Fallerstellung dem Autor als Template zur Verfügung, so dass sie problemlos übernommen werden können. Abschließend legt der Autor Haupt-, Neben- und Differentialdiagnosen nach dem ICD 10 Schlüssel sowie die möglichen Therapien zum jeweiligen Fall fest und verfasst eine Epikrise.
Die internetbasierte Fallerstellung im INMEDEA Administrator ermöglicht die zeitgleiche Bearbeitung und Kontrolle der Fälle durch mehrere Personen. Zur Koordination der Fallbearbeitung ist im Bereich „Überblick“ zu jedem Fall jeweils zu sehen, wer an dem Fall zuletzt gearbeitet hat. Die Qualitätskontrolle erfolgt standardisiert durch ausgebildete Fachkräfte, die innerhalb des Systems für den Autor sichtbare Annotationen machen können.
Zusammenfassung und Schlussfolgerung: Der INMEDA Administrator ist ein einfaches und anwenderfreundliches internetbasiertes Autorentool zur Fallerstellung für die virtuelle Krankenhausumgebung. Er ermöglicht den Autoren einerseits freie Zeit- und Ortswahl bei der Fallerstellung und erlaubt andererseits den gleichzeitigen Zugriff mehrere Autoren zur simultanen Bearbeitung. So können relativ schnell und effektiv neue Patientenfälle erstellt und bereits bestehende Fallstudien für die Ausbildung optimiert werden.
Literatur
- 1.
- Schuhmann M, von Schoen P, Hörnlein A, Puppe F. Semiautomatische Erstellung diagnostischer Trainingsfälle aus er elektronischen Patientenakte – Anonymisierung, Strukturierung und Kodierung eLearning in der Medizin und Zahnmedizin Proceedings zum 11. Workshop der GMDS AG. Leipzig: GMDS; 2006.
- 2.
- Kernt MJ, Holzer M, Bauer D, Fischer MR. Concept Mapping zur Unterstützung der differenzialdiagnostischen Hypothesenbildung im fallbasierten Online-Lernsystem CASUS: Qualitative Verbesserung der Diagnosefindung durch ICD-10 Kodierung. In Kundt G, Bernauer J, Fischer MR, Haag M, Klar R, Leven J, Matthies H, Puppe F (Hrsg). eLearning in der Medizin und Zahnmedin. Aachen: Shaker; 2007.
- 3.
- Schuhmann M. Medizinische Trainingsfallerstellung im Web 2.0 – d3web.CaseAuthor eLearning in der Medizin und Zahnmedizin Proceedings zum 11. Workshop der GMDS AG - Computergestützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin. Rostock: Universität Rostock; 2007
- 4.
- Betz C, Buscher HP, Hörnlein A, Puppe F, Schuhmann M. Generierung diagnostischer Trainingsfälle aus Arztbriefen. In Pöppl (Hrsg). eLearning in der Medizin und Zahnmedizin Proceedings zum 11. Workshop der GMDS AG. Leipzig: GDMS; 2006