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“Education never ends, Watson“: eine Akademie für Akademiker
The Academy of Medical Educators
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Veröffentlicht: | 14. November 2007 |
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Die University of San Francisco (UCSF) hat seit Jahrzehnten eine exzellente Reputation hinsichtlich Krankenversorgung und Forschung. Aufgrund der Änderung der Finanzierung des Gesundheitswesens, der geringen Reputation guter Lehre sowie der Abwanderung von akademischen Lehrern an andere Fakultäten oder in privatärztliche Tätigkeit in den Neunzigern stand die Qualität von Lehre und Ausbildung zunehmend in Frage. Nach wiederholt kritischen Stellungnahmen des Liaison Committee on Medical Education zur Konzeption, Inhalten und Aktualität, kurz: zur Wettbewerbsfähigkeit der UCSF im Bereich der Ausbildung wurde seit 1998 die Qualität von Lehre und Ausbildung verbessert.
Seit 2001 wird in einem als insgesamt sehr erfolgreich [Ref. 1] bewerteten neuen Curriculum ähnlich den deutschen Reformstudiengängen wie etwa an der Humboldtuniversität (Charité) in Berlin unterrichtet. Um einen den wissenschaftlichen Netzwerken ebenbürtigen, professionellen Rahmen zu schaffen, und um den erhöhten pädagogischen Anforderungen gerecht werden zu können, wurde 2000 die Academy of Medical Educators an der UCSF [Ref. 2] gegründet.
Die erklärten Ziele sind:
- Exzellenzförderung in der Lehre
- Unterstützung von akademischen Lehrern
- Förderung von curricularer Innovation.
Fünf Arbeitsgebiete wurden benannt:
- „direkter“ Unterricht
- Curriculumentwicklung und Lehrevaluation
- Beratung und Mentoring
- Organisation und Verwaltung
- Lehrforschung.
Aufgenommen werden Lehrende nach interner und externer Bewertung der akademischen Vita. Nach Aufnahme kann die Förderung innovativer Lehrprojekte beantragt werden. Zur Verbesserung der eigenen Lehrbefähigung können verschiedene Hilfestellungen (Pädagogen, Psychologen, technische Ausstattung etc.) in Anspruch genommen werden.
Von den Mitgliedern wird die aktive Teilnahme bei den vierteljährlichen Treffen der Akademie sowie bei der Arbeit akademischer Gremien erwartet, ferner die Teilnahme an Programmen zur Nachwuchsförderung (“scholarship in education“) etwa in Form von Hospitation und Beratung. Die Mitglieder sind für ihre Abteilungen gleichsam Kontaktpersonen für interne und externe Kommunikation. Verschiedene Institutionen sind landesweit dem Beispiel der UCSF gefolgt.
Die Finanzierung erfolgt aus UCSF-Mitteln bzw. Studiengebühren sowie Drittmitteln, ein Teil der Zuweisung erfolgt aufgrund von Evaluationsergebnissen; das Gesamtaufkommen ist insgesamt höher als in Deutschland.
Die Mitgliedschaft in der Akademie hat seit Gründung in über 20 Fällen zu beschleunigten akademischen Karrieren sowie etlichen Ernennungen auf Professuren mit dezidiertem Schwerpunkt auf Lehre und Ausbildung geführt.