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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.11. - 18.11.2007, Hannover

Medizinstudium im PBL-curriculum an der Universität Bern: Welche Kenntnisse bringen Studienbeginner mit, welche Hilfeleistungen bietet die Medizinische Fakultät und wie sinnvoll sind sie?

PBL-based curriculum of medical studies in Bern: What is the level ok knowledge of 1st year students, and what is the level and use fulness of assistance provided by the Faculty of Medicine?

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  • corresponding author Banu Yuerueker - Universität Bern, Medizinsiche Fakultät, Institut für Medizinische Lehre IML, Bern, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung - GMA. Hannover, 16.-18.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gma73

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gma2007/07gma073.shtml

Veröffentlicht: 14. November 2007

© 2007 Yuerueker.
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Gliederung

Text

Die Zulassung zum Medizinstudium an der Universität Bern erfordert ein Mittelschuldiplom und die bestandene Numerus Clausus Prüfung (NC). Ziel der nachfolgenden Studie war:

1.
Vorkenntnisse der Studienbeginner zu erfassen und den eventuellen Einfluss auf das Bestehen der 1. Semesterprüfung zu analysieren;
2.
aus den Resultaten, Empfehlungen an die Gymnasien abzuleiten und
3.
inhaltliche Hilfestellungen bei Studienbeginn zu optimieren.

Studierende im 1. Quartal des 1. Studienjahres des Problem-basierten Medizinstudiums (PBL) wurden

1.
über ihre Vorbereitung auf das Studium an den Gymnasien und
2.
darüber, wie gut der Brückenschlag Universität – Gymnasium erfolgt, befragt.

Diese Angaben wurden mit den Prüfungsresultaten nach einem Semester verglichen und der Einfluss der Vorkenntnisse aus Mittelschulen auf die Prüfungsergebnisse analysiert.

Die Resultate zeigen Folgendes: Ca. 35% (N=189, Rücklauf 63%) der Studierenden haben an den Gymnasien weder im Schwerpunktfach noch im Ergänzungsfach ein naturwissenschaftliches Thema (Chemie / Biologie / Mathematik / Physik) belegt.

40% der Studierenden fühlen sich durch die Mittelschulen für den Studienbeginn schlecht oder ungenügend vorbereitet. 75% finden die Hilfestellungen durch die Fakultät gut bis sehr gut. Die schlecht benotete Vorbereitung in den Mittelschulen schlägt sich in den Prüfungen nieder: Ca 50% „fail“. Im Gegensatz dazu stehen die Resultate der Studierenden, die anscheinend mit guten Kenntnissen das Studium beginnen: ca. 90% „pass“. Die Hilfestellung durch die Universität dagegen scheint trotz guter Beurteilung durch die Studierenden keinen relevanten Einfluss auf die Prüfungen zu haben. Die Resultate bestätigen ferner, dass der NC nicht auf Basis von Wissen selektiert: Unabhängig von der Güte der Mittelschulvorbereitung bestehen Schüler zu 90% den NC im 1. Anlauf.

Diskussion: Mit der Einführung des PBL bietet der Unterricht kaum mehr Platz für die lineare Vermittlung von naturwissenschaftlichen Grundlagen. Bei Lücken aus den Gymnasien erschwert dies die Neuerarbeitung des vorausgesetzten Grundlagenwissens. Das Fazit aus den Studien-Resultaten ist folgendes: Die Medizinische Fakultät sollte die Mittelschulen besser über das erwartete Vorwissen für ein Medizinstudium informieren. Die Hilfestellungen der Medizinischen Fakultät bei der Aufarbeitung von naturwissenschaftlichen Grundlagen kann im besten Fall richtungweisend sein, ist jedoch ungenügend für die Neuerarbeitung von Inhalten.