Artikel
Studierfähigkeit und vorklinische Studienleistungen: eine Längsschnittuntersuchung zur Prognose des Studienerfolgs an der Universität Frankfurt
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 14. November 2007 |
---|
Gliederung
Text
Seit dem Wintersemester 2005/06 können deutsche Hochschulen bis zu 60 % ihrer zur Verfügung stehenden Studienplätze in den Numerus-Clausus Fächern nach eigenen Kriterien vergeben. Diese Neuregelung bietet die Möglichkeit, Studierende gemäß dem individuellen Profil der Hochschule selbst auszuwählen, stellt die Hochschulen aber auch vor die Aufgabe, spezifische Auswahlkriterien für die direkte Vergabe der Studienplätze zu benennen. Die Identifizierung von Merkmalen, die im Zusammenhang mit dem Studienerfolg stehen, stellt daher ein aktuelles Forschungsthema dar.
Ein längsschnittlich angelegtes Forschungsprojekt der Universität Frankfurt am Main soll prüfen, ob schulische Leistungsmerkmale wie gewichtete Einzelfachnoten, das Ergebnis eines fachbezogenen Kenntnistests oder bildungsbiographische Daten neben der Abiturdurchschnittsnote einen bedeutsamen Beitrag zur Prognose des vorklinischen Studienerfolges leisten können.
Erste Ergebnisse der Zulassungskohorte des WS 05/06 (N=140) weisen die Abiturdurchschnittsnote als prognostisch validen Prädiktor des Studienerfolgs im ersten Fachsemester aus. Die Vorhersage der proximalen Studienleistung lässt sich durch Berücksichtigung der Ergebnisse eines Tests zur Erfassung naturwissenschaftlicher Vorkenntnisse der Bereiche Mathematik, Physik, Chemie und Biologie bedeutsam verbessern.
Die Analyse der Studienverlaufsdaten zeigt jedoch, dass die Vorhersagekraft der untersuchten schulischen Eingangsmerkmale für spätere Studienleistungen deutlich absinkt. Studienerfolg im dritten vorklinischen Semester lässt sich am besten durch vorangegangene Studienleistungen prädizieren.
Um die Aussagekraft dieser ersten Ergebnisse zu steigern und zu überprüfen, müssen weitere Studienleistungen- insbesondere die Leistungen im ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung- in die Analyse einbezogen werden. Diese Daten stehen gegenwärtig noch nicht zur Verfügung.
Des weiteren werden die Ergebnisse anhand der Daten der Zulassungskohorte WS 06/07 überprüft.