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Ein Bewertungssystem der Autorqualitäten für MC-Fragen von medizinischen HabilitandINNen
A Scoring Procedure for MCQ-Writing Skills of University Teachers Applying for Habilitation
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Veröffentlicht: | 14. November 2007 |
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Schriftliche Gesamtprüfungen wurden im Medizinstudium in Österreich bis 2003 praktisch nicht eingesetzt. Im Zuge der Studienreformen in Österreich wurden an der Medizinischen Universität Innsbruck mehrsemestrige Gesamtprüfungen auch im klinischen Abschnitt implementiert. Lehrende aus klinischen Fächern sind seither zur Erstellung von Prüfungsfragen (5 Wahlantworten, davon 4 Distraktoren) verpflichtet. Die Universität versucht, die neuen Anforderungen bewusster zu machen und die Fragenqualität zu heben. Dies geschieht unter anderem mit zum Teil verpflichtenden eintägigen Workshops. Seit 2007 muss im Rahmen des Habilitationsverfahrens die Kompetenz im MC-Fragen Erstellen überprüft werden.
Von den Koordinatoren der schriftlichen Gesamtprüfungen vor Ort wurde dazu ein Auswerteschema erstellt, mit dem zehn eingereichte, elektronisch formatierten MC-Fragen auf formale Qualität überprüft werden können. Bewertet wird von mindestens zwei im Umgang mit MC-Fragen Erfahrenen und einem Studierenden durch Konsensfindung. Pro Frage sind 10 Punkte erreichbar für: (a) Fragentyp (1 Punkt): Abzüge für Typ A- und E, (b) Qualität und Originalität des Fragenstamms und Kongruenz der Antwortmöglichkeiten (4 Punkte), und (c) jede der fünf Antwortmöglichkeiten im Einzelnen (je 1 Punkt). Habilitanden müssen 75 von 100 Punkten erreichen, haben aber die Möglichkeit - unter Zeitverlust - Ihre Fragen zu verbessern.
Erste Ergebnisse zeigen, dass eine konsensuelle Bewertung effizient möglich ist, und dass eine Verbesserung bisher immer erforderlich war. Eine quantitative Auswertung der Bewertungen der ersten rund 25 HabilitandINNen wird auf der Tagung vorgestellt werden.