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Wie verändert die Evaluation die Atmosphäre der Lehre?
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Veröffentlicht: | 14. November 2007 |
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In diesem Beitrag sollen einige Fragen zu der jetzt üblichen kontinuierlichen vereinheitlichten Evaluation mittels Fragebögen an die Studierenden erörtert werden.
In der Lehre entwickelt sich ein interaktioneller Prozess zwischen Studierenden und Lehrenden. Wenn die jetzt üblichen Fragebögen sich nur an die Studierenden wenden, wird die Bewertung der Lehrsituation und des Prozesses der Lehre ausschließlich ihnen überlassen. Die Lehrenden haben keine Möglichkeit, sich in diesen Prozess der Evaluation mit ihren Wahrnehmungen und Beurteilungen einzubringen. Diese Einseitigkeit kann zu einer Pseudo-Objektivierung der Sicht der Studierenden auf die Lehre führen.
In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage der Lehrfreiheit auf Seiten der Lehrenden: Wie frei sind sie noch, über Form und Inhalt der Lehre zu entscheiden? Im jetzigen System liegt die Versuchung nahe, Erwartungen und Gewohnheiten der Studenten zu antizipieren, sich an ihnen zu orientieren und sie – im Interesse eines positiven Befragungsergebnisses – zu erfüllen. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auf die Rubrik „meinprof.de“ im Internet – bis hin zu gerichtlichen Klagen verschiedener Lehrender, die abschlägig beschieden wurden.
Mit der gegenwärtigen Form des Fragebogens an die Studierenden soll eine kritische Auseinandersetzung, gerade auch unter methodologischen Gesichtspunkten, stattfinden. Hierzu wollen wir in diesem Beitrag einige Anregungen geben.
Insgesamt stellte sich die Frage nach angemessenen Instrumenten zur Beurteilung der Lehre sowohl aus der Sicht der Lernenden als auch aus der Sicht der Lehrenden. Welche Instrumente gilt es noch zu entwickeln?