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Ergebnisse einer Umfrage zur universitären Lehre in Unfallchirurgie und Orthopädie in Deutschland
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Veröffentlicht: | 14. November 2007 |
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Fragestellung: Die studentische Lehre ist ein essentieller Teil der ärztlichen Ausbildung. Strukturveränderungen könnten zu einer reduzierten Lehrkapazität an den Universitäten führen. Für die Fächer Orthopädie und Unfallchirurgie gibt es bisher keine Daten zu Umfang und Struktur in der akademischen Lehre in Deutschland. Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates haben eine große Relevanz im ärztlichen Alltag. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Erkrankungen in unseren Fachgebieten und der rückläufigen Studentenzahlen sowie einer generalisierten Ressourcenverknappung wurde die Lehre evaluiert.
Methode: Die Lehrstühle für Orthopädie und Unfallchirurgie der 41 medizinischen Fakultäten in Deutschland wurden angeschrieben. Art und Umfang von Vorlesung, Praktika und Seminaren sowie eingesetzten Medien wurden mittels eines Fragebogens evaluiert. Die erhobenen Daten sind einfachen statistischen Methoden zur Ergebnisdarstellung zugeführt worden.
Ergebnisse: Trotz einheitlicher Ausbildungsrichtlinien durch die Approbationsordnung ist die Gestaltung des Unterrichts heterogen. Durchschnittlich wird für die beiden Kernfächer nicht mehr als 20 h Vorlesung pro Semester oder Trimester geboten. Hauptsächlich wird diese Vorlesung in MS Powerpoint als Pflichtveranstaltung abgehalten. Der Schwerpunkt der Lehre liegt aber deutlich in umfangreichen Seminaren und Praktika, wobei letztere in Zukunft nach Meinung der Lehrstuhlinhaber mehr Umfang bekommen sollen. Computerbasierte Skripte sind auf der Wunschliste einiger Lehrstühle.
Schlussfolgerungen: Krankheitsbilder des Bewegungsapparates haben eine große Relevanz im ärztlichen Alltag, da jeder fünfte Patient beim Hausarzt Probleme dieses Organsystems beklagt. Die Bildinformation ist entscheidend für Diagnose und Therapie (bspw. Röntgenbilder). Viel Lehrstoff muss in kurzer Zeit präsentiert werden und es könnte die Gefahr bestehen zum Frontalunterricht zurückzukehren. Beispielsweise könnten die neuen Medien (E Learning etc.) genutzt werden, um Defizite auszugleichen und ergänzend ein selbständiges, interaktives Lernen zu fördern.